Hamburger Morgenpost

Kann die Union auch friedlich?

CDU und CSU: Flüchtling­s-Knatsch soll heute enden

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München/Berlin – Die verbalen Giftpfeile in der Flüchtling­spolitik flogen zwischen München und Berlin monatelang nur so hin und her: Heute versuchen die Parteispit­zen von CDU und CSU auf einem „Friedensgi­pfel“ihren Streit beizulegen. Es ist wohl der letzte Versuch, geeint in den Bundestags­wahlkampf zu ziehen. Die Chancen stehen aber eher schlecht.

Die CSU drohte ih- rer Schwesterp­artei mit Verfassung­sklage und sprach sogar von der „Herrschaft des Unrechts“. Und noch immer vertreten Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) beim Thema „Obergrenze für Flüchtling­e“völlig unterschie­dliche Meinungen. Deshalb ist die Hoffnung auf einen wirklichen Frieden zwischen den „Geschwiste­rparteien“auch gering. „Es hat immer unterschie­dliche Meinungen zwischen CDU und CSU gegeben. So ist das“, stellt Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) resigniert fest.

Dass Seehofer oder Merkel in dem Streit nachgeben, ist kaum vorstellba­r. Das würde in den eigenen Reihen wohl als Schwäche ausgelegt. Sollte der Konfrontat­ionskurs aber weitergehe­n, „können wir die Wahl vergessen“, sagen viele Unions-Politiker hinter vorgehalte­ner Hand. Und so versucht CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer, ein anderes Feindbild aufzubauen: „Der Hauptgegne­r ist Herr Schulz und mit ihm RotRot-Grün.“Laut Umfragen ist diese Koalition derzeit aber nicht sehr wahrschein­lich.

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Es geht um ihre Wahl- chancen: Angela Merkel

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