Hamburger Morgenpost

Haarige Problem-Viecher

Redakteur Julian König erklärt, warum er seinem Sohn niemals eine Katze als Haustier kaufen wird

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Ich mag Tiere – Hunde, Hasen, Hamster, selbst einem Nacktmull kann ich irgendwie etwas Positives abgewinnen. Aber bei Katzen meldet sich ein innerer Alarm: Ich kann mit den FellBieste­rn nichts anfangen. Umgekehrt ist dies leider nicht der Fall. Sitze ich in einem Raum mit einer Katze, kommt sie wie selbstvers­tändlich zu mir. Selbst wenn ich alle Avancen der Mieze unbeantwor­tet lasse, kann ich sicher sein, dass sie sich mindestens auf meine Füße legt, gerne auch eine Etage höher. „Sie möchte gestreiche­lt werden“, heißt es dann von Besitzerse­ite. Warum sollte ich? Ich will das Viech doch gar nicht auf meinem Schoß haben. Und wenn sie sich ungefragt hinsetzt, dann werde ich sie sicher nicht auch noch dafür belohnen, dass sie meine Hose vollhaart.

Womit wir beim Hauptprobl­em wären. Katzen scheinen neben schlafen – was sie gefühlt 90 Prozent des Tages tun –, als größtes Hobby das Verlieren ihres Fells zu haben. Bei der Menge an Haaren, die sich Freunde regelmäßig von ihrer Kleidung entfernen, fragt man sich manchmal, wie es die Stubentige­r eigentlich schaffen, überhaupt noch Fell zu besitzen. Gefühlt klebt es an jeder Jacke, Hose und natürlich an Pulli, Couch, Sessel, Teppich, Kissen, Decke – die Liste könnte ich ewig fortführen. Ich weiß gar nicht so genau, wann meine Antipathie gegen Katzen begonnen hat. Bei einem guten Freund roch es früher nach Katzenurin, weil eines der Tiere ständig alle Ecken vollgestru­llt hat – meine Schuhe fielen auch zum Opfer. Die Mieze meiner Schwester hat häufig Mäuse auf die Fußmatte gelegt. Und das nicht irgendwie. Das Ziel der Aktion war offensicht­lich, die größtmögli­che Schweinere­i anzurichte­n. Gerne guckten die Gedärme des Nagers raus oder der Kopf fehlte. Instinkt, Natur, ich kenne alle Argumente von Katzen-Liebhabern. Macht die Sache für mich aber nicht besser.

Bei meiner Oma im Garten hat eine Katze in schöner Regelmäßig­keit Vogel-Babys aus den Nestern geräumt und ohne Aufprallsc­hutz auf den Boden krachen lassen. Wenn sie die Jungvögel wenigstens als Beute betrachtet und verspeist hätte, so wäre es eine Erklärung gewesen, die KillerKatz­e hat stattdesse­n die kleinen Piepmätze einfach sterben lassen. Natur. Ja, ja …

Schiefe Töne werden n umsonst als Katzenmusi­k bezeichnet. Und wenn ich zu vie Alkohol getrunken habe, dann bekomme ich einen Kater, keinen Rüden. Da gibt es def einen Zusammenha­ng!

Ich hoffe nur, dass Sohn nicht irgendwann ze als Haustier wüns sonst wird er wohl ei mull bekommen mü haart sich wenigstens

„Meiner Schwester hat die Katze immer Nager auf die Fußmatte gelegt – ohne Kopf.“

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