Ägypter wurde immer religiöser, griff dann Soldaten mit einer Machete an
Paris – Wer ist der Mann, der „Allahu akbar“schreiend mit einer Machete auf Soldaten losging? Nach dem Überfall am Pariser Louvre kommen neue Details über den Angreifer ans Licht.
„Keine Verhandlung, kein Kompromiss, kein Auf ören, kein Nachgeben, unerbittlicher Krieg“, schrieb der Mann nur wenige Minuten vor dem Angriff auf Twitter. Wo noch mindestens zehn weitere Botschaften dieser Art zu lesen sind. In seinen Tweets ging es in letzter Zeit immer öfter um den Islamischen Staat (IS) und die „Brüder in Syrien und die Kämpfer in der ganzen Welt“.
Sein Name: Abdullah Reda alHamamy. Ein 28-jähriger Ägypter, geboren in der Nähe von Kairo. Das bestätigten die ägyptischen Behörden.
Ein unauffälliger Mann, der Bayern München, Real Madrid und Barack Obama mochte. AlHamamy lebte in den Arabischen Emiraten, war dort Vertriebschef, seit 2014 verheiratet. Laut seinem Vater hat er einen sieben Monate alten Sohn.
Ein unauffälliger Mann. Bis vor zwei Tagen, als Soldaten ihn um 9.50 Uhr im Einkaufszentrum zum Louvre ansprachen. Mit zwei Rucksäcken könne er nicht hinein, sagten sie zu dem Mann im Totenkopf-Shirt. Der zog seine 40 Zentimeter lange Machete und ging auf die Soldaten los.
Zuvor war der Mann am 26. Januar mit einem Touristenvisum von Dubai nach Paris gef ogen. Details, die sich mit seinen Twitter-Posts decken.
Nach seiner Ankunft mietete sich al-Hamamy für 1700 Euro für eine Woche ein Apartment, lieh ein Auto bis zum 5. Februar – an dem Tag wollte er zurückf iegen. Am 28. Januar habe er sich nahe der Place de la Bastille zwei Macheten gekauft, so Staatsanwalt François Molins. „Für 680 Euro in bar.“Al-Hamamy ist inzwischen außer Lebensgefahr, noch nicht vernehmungsfähig. Unklar ist, ob er allein oder im Auftrag handelte.