Hamburger Morgenpost

Als Kampfsport Karate-Tommy das Leben rettete

Der berüchtigt­e Lude geriet in einen Hinter aber konnte sich auf spektakulä­re Art be –

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Es waren die verrückten 70er Jahre, als Karate-Legende Geert Lemmens auf den Kiez kam. Für viele Zuhälter war es der Beginn eines „Goldenen Zeitalters“. Noch hatte zwar Kiez-Pate Wilfrid Schulz (1929-1982) das Sagen auf St. Pauli, doch junge Wilde wie „Beatle“Vogeler „Karate Tommy“Born oder der „Schöne Mischa“standen schon in den Startlöche­rn.

GMBH – das waren die Anfangsbuc­hstaben der vier Kiezgrößen: Gerd Glissmann, Michael Luchting, „Beatle“Vogeler und Harry Voerthmann. Ende der 70er Jahre formierten sie sich. Kampfsport war damals auf dem Kiez eigentlich kein großes Thema. Meinungsve­rschiedenh­eiten wurden halt auf „altdeutsch­e Art“mit den Fäusten ausgetrage­n.

Doch Gerd Glissmann von der GMBH langte das nicht, er trainierte wie besessen Karate – unter anderem bei Geert Lemmens. Schnell wollten das weitere Zuhälter lernen. Denn eines war klar: Wenn Kiez-Pate Schulz geht, steht ein Machtkampf an, und da konnte es nicht schaden, der Konkurrenz an Schlagkraf­t überlegen zu sein.

Einer, den damals alle Luden bewunderte­n, war Thomas „Karate Tommy“Born. Er war groß, kräftig und auch noch gut aussehend. Bei der „Nutella-Band , renz der GMBH, wur fürs Grobe. Jeden Ta bei Geert Lemmens, bald schon am Hofwe de sein eigenes Kam auf. Jeder pumpte je Kiez seine Muskeln neben Boxen auch Kar Kickboxen trainieren.

Doch spätestens 1982 den harten Jungs auf dem Kiez klar, dass man mit Muskeln und Karate allein nicht mehr weiterkomm­t. Es kam zur berüchtigt­en Schießerei im „Eros-Center“an der Reeperbahn.

Konkurrier­ende Zuhälter hatten sich zu einer Aussprache getroffen. Am Ende lagen die Luden „SS-Klaus“und „Angie“von K geln durchsiebt a dem Boden.

Karate-Tommy ab hatte blitzschne­ll regiert, er erlitt nur ei nen Streifschu­ss. Dann durchbrach der sportliche Hüne mit schierer Muskelkraf­t eine Tür und entkam so dem Tod. Ihm hat das Karate-Training bei Geert Lemmens wohl das Leben gerettet.

Als dann ein paar Jahre später St. Pauli-Killer Werner Pinzner reihenweis­e Zuhälter erschoss, half vielen allerdings auch keine Kampf unst mehr ...

 ??  ?? „Karate-Tommy“(r. im roten Shirt) stemmt 1978 in seinem Kampfsport-Studio am Hofweg in Winterhude Gewichte. Die Kiez-Legende Thomas „Karate-Tommy“Born starb 2015 im Alter von 63 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf begraben. Thomas Born (r.) beim Kickboxtra­ining mit seinem Freund Klaus Schäfer
„Karate-Tommy“(r. im roten Shirt) stemmt 1978 in seinem Kampfsport-Studio am Hofweg in Winterhude Gewichte. Die Kiez-Legende Thomas „Karate-Tommy“Born starb 2015 im Alter von 63 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf begraben. Thomas Born (r.) beim Kickboxtra­ining mit seinem Freund Klaus Schäfer
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1975 wird „Karate-Tommy“von Kiezianer „Scholle“massiert.
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Ende der 70er Jahre war „Beatle“Vogeler Chef der Zuhälterve­reinigung GMBH.

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