Ja, es ist Liebe!
Mannschaft schenkt Ancelotti acht Treffer zum 1000. Spiel. „Top-Qualität!“
Ein so überwältigendes Geschenk hatte Carlo Ancelotti von seiner Mannschaft gar nicht gefordert. Auf seinem Wunschzettel an die Stars des FC Bayern stand doch nur „ein gutes Spiel zu meinem Jubiläum“. Aber das 8:0 gegen den HSV übertraf die kühnsten Hoffnungen des Italieners für sein 1000. Pflichtspiel auf der Trainerbank. Und es wird immer sichtbarer: Ancelotti und die Bayern – das ist Liebe!
„Ich habe nicht erwartet, dass es so gut läuft“, sagte Ancelotti. „Das war Top-Qualität“, schwärmte der 57 Jahre alte Maestro, der ahnt: „Es wird schwierig, besser zu spielen. Aber es werden schwierigere Spiele für uns kommen.“Ganz bestimmt sogar!
Nach dem „Wahnsinns-Jubiläum mit einem Wahnsinns-Spiel“, wie Robert Lewandowski die närrische bajuwarische Tor-Fete titulierte, erwarten die Spieler ein kleines Dankeschön ihres Chefs. „Das 1000. Spiel, und man gewinnt 8:0 - mehr kann man sich nicht wünschen. Ich erwarte, dass er etwas ausgibt“, scherzte Arjen Robben. Vor Sieg Nummer 591 hatte Ancelotti als Trainer nur einmal höher gewonnen, wie er berichtete: „Einmal 9:1 mit Real Madrid.“
Die Stimmung beim Tabellenführer könnte jetzt, da laut Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge die „Ancelotti-Jahreszeit“mit der erhofften reichen Titelernte ansteht, kaum optimistischer sein. „Wir haben miteinander Spaß gehabt auf dem Platz“, sagte Robben. „Wenn man 8:0 gewinnt, ist das ein Zeichen“, proklamierte Rummenigge, dem Ancelotti vor dem Anpfiff ein herzliches Bussi auf die Wange drückte. „Man will immer alles, darf aber auch nicht gierig sein“, bemerkte der Vorstandsvorsitzende zur intakten Triple-Chance. „Wir sind in einer guten Verfassung, fast alle Spieler sind fit, das ist ein gutes Zeichen“, meinte Ancelotti. Dazu gehört auch Thomas Müller, für seinen Coach gegen den HSV „der beste Spieler auf dem Platz“. Der ist in der Liga weiter ohne einen Saisontreffer, sammelte gegen den HSV aber drei Assists. Besonders erwähnenswert: Vor Alabas 5:0 stand Müller bereits blank vor Keeper Adler, legte die Kugel aber noch einmal quer, obwohl die ganze Republik seine Torlos-Minuten zählt. Ein Zeichen von Müllers grenzenloser Teamfähigkeit und dafür, dass es passt bei den Bayern.