Montags-Krimi am Millerntor
Nach Bielefeld heute gegen Karlsruhe das nächste Sechs-Punkte-Spiel Fast alle fit – da drohen Härtefälle. Aber Lienen duldet keinen Egoismus
Vor einer Woche hatte der Abstiegs-Thriller in Bielefeld (1:1) für den FC St. Pauli ein unbefriedigendes Ende. Nur ein Zähler im „SechsPunkte-Spiel“durch den späten Gegentreffer – das tat weh. Heute der nächste Aufreger: Montags-Krimi gegen den Tabellennachbarn Karlsruher SC. Da muss ein Sieg her!
Cheftrainer Ewald Lienen kann anders als in der Hinrunde mittlerweile aus dem Vollen schöpfen. Nur Joël Keller fällt weiter wegen muskulärer Probleme aus. Der Einsatz des grippegeschwächten Lasse Sobiech ist nicht ernsthaft in Gefahr. Der Abwehrchef konnte am Sonnabend schon wieder mitmischen.
Grundsätzlich freut sich der Coach über jede Menge guter Alternativen: „Dass alle zurückgekehrt sind, steigert unser Trainingsniveau und den Konkurrenzkampf. Die Spieler pushen sich gegenseitig. Alle wissen, dass jedes Spiel für uns jetzt ein Endspiel ist.“
Er weiß aber auch, dass die neue, eigentliche komfortable Situation für Konflikte sorgen könnte. Da pro Spiel lediglich 18 Akteure nominiert werden dürfen, könnten bis zu zehn fitte Kiezkicker gestrichen werden. Aber Lienen duldet im Überlebenskampf keinen Egoismus: „Es wird jedes Wochenende Härtefälle geben. Doch niemand hat das Recht beleidigt zu sein, wenn er mal nicht dabei ist. Wir können es nur über den Zusammenhalt schaffen. Jeder einzelne Spieler muss in jedem Training an seine Grenzen gehen, keiner darf nachlassen.“Bislang sei das Verhalten aller Profis top gewesen, sagt Lienen und mahnt zugleich: „Das muss auch so bleiben.“
Positiv stimmt den Trainer der neue Rasen, auf dem die Kiezkicker am Wochenende trainierten und der heute eingeweiht wird: „Bei allem Einsatz und Kampf wollen wir auch Fußball spielen. Das ist auf einem guten Rasen besser möglich. Das ist ein Faktor, der uns helfen kann.“Gute Voraussetzungen also für St. Pauli auf einen positiven Ausgang des Montags-Krimis.