Hamburger Morgenpost

St. Paulis Absturz? „Das war schon seltsam“

Berlins Sportdirek­tor über die Wandlung des Kiezklubs und den möglichen Aufstieg mit Union

-

Er arbeitete dreimal am Millerntor – einmal als Trainer, der St. Pauli sensatione­ll in die Bundesspät­er liga führte (1988), noch zweimal als Manager. Als der Kiezklub 2011/12 den vierten Tabellenpl­atz erreicht hatte, wurde er überrasche­nd gefeuert, schrieb später das Buch „Drei St. Pauli-Leben.“Heute kehrt HelSportdi­rekUnion mut Schulte (59) als tor des Tabellenzw­eiten Berlin nach Hamburg zurück.

MOPO: Warum läuft es in dieser Saison so gut bei Union? Helmut Schulte:

Union ist ein sehr stabiler Klub, der ruhig und sachLizenz­die lich von Präsident Dirk Zingler geführt wird. Wir haben klare Strukturen. Es gibt ein harmonisch­es Miteinande­r zwischen Klubführun­g, Fans und spielerabt­eilung. Das ist Grundlage für den sportliche­n Erfolg.

Unter Trainer Jens Keller gingi es nach oben. Was macht ihn aus?

Er zeichnet sich wie unser Präsident durch Ruhe, Sachlichke­it und Unaufgereg­theit aus. Und er gibt den branchenüb­lichen Druck nicht an die Spieler weiter. Er ist ein echter Profi, pflegt einen guten Umgang mit den Spielern.

Was im Erfolgsfal­l natürlich leicht is st.

Das stimmt. Aber du musst ja erst mal einige Dinge richtig gemacht haben, um den Erfolg, wenn er sich einstellt, weiter voranzutre­iben. Ich bin sicher: Das Verhältnis Trainer/Spieler bleibt stabil – auch wenn die Ergebnisse nicht mehr so sein sollten wie jetzt.

Wie geht Union mit dem Thema Bundesliga-Aufstieg um?

Viele im Verein

steil

wünschen sich nach vielen Jahren in der Zweiten Liga, dass es Pflichtspi­ele gegen Bayern München oder Borussia Dortmund gibt. Das ist ein Wunsch, aber kein Muss. Unsere Devise: Wir wollen uns weiterentw­ickeln, zu den 20 besten Vereinen in Deutschlan­d gehören – nicht nur sportlich, sondern auch in anderen Bereichen.

Jetzt mal konkret bitte! Will Union in die Eliteklass­e aufsteigen?

Wenn man nach 23 Spielen auf einem Aufstiegsp­latz ist, dann will man weiter erfolgreic­h sein. Aber dafür müssen wir immer 100 Prozent geben.

Haben Sie sich wegen des Absturzes ans Tabellenen­de Sorgen um St. Pauli gemacht?

„Der Aufstieg ist ein Wunsch, aber kein Muss.“Helmut Schulte

Nach der Hinrunde war es schwer vorstellba­r, dass es noch gut gehen könnte. Bei der Qualität im Kader war es schon seltsam, dass da so wenig Punkte herausspra­ngen. Aber jetzt ist St. Pauli ja dabei seine Kapazitäte­n auszuschöp­fen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany