So sahnen die Bosse der Krankenkassen ab
Top-Verdiener Jens Baas von der Techniker kassiert 314 560 Euro im Jahr
Düsseldorf Wer hat sich nicht schon mal geärgert, weil die eigene Krankenkasse die Kosten für eine teure Behandlung nicht übernehmen wollte? Aber die Kassen können auch anders – wenn es um die Entlohnung der eigenen Chefs geht. Denn die kassieren richtig ab.
Das beweist jetzt eine entsprechende Mitteilung des Bundesanzeigers. Dort müssen die Krankenkassen seit 2006 die Gehälter ihrer Vorstände offenlegen. Spitzenreiter im VerdienstRanking der Kassen-Bosse ist demnach Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TechnikerKrankenkasse. Satte 314560 Festgehalt strich Baas für das Jahr 2016 ein.
Hart auf den Fersen ist dem Branchenersten in Sachen Verdienst der Zweitplatzierte, Barmer-Boss Christoph Staub. Der ging im letzten Jahr mit 280 434 Euro Festgehalt nach Hause – immerhin drei Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Dritter in der Jahresverdienst-Rangliste wurde der DAK-Vorstandsvorsitzende Herbert Rebscher – mit immerhin noch satten 264829 Festgehalt wurde er für seine Dienste im Jahr 2016 entlohnt.
Während die drei Topplatzierten allesamt mit einem festen Jahresgehalt kalkulieren können, gehen immer mehr Krankenkassen dazu über, ihre Chefs erfolgsabhängig zu bezahlen. Das heißt: Ein geringeres Grundgehalt können die Kassenchefs mit satten Boni für besondere Leistungen nach oben schrauben.
Auf Platz eins bei den so entlohnten Kassen-Vorsitzenden landete Gerhard Fuchs von der Audi BKK. Zusätzlich zu seinen 221200 Euro Grundgehalt kassiert Fuchs noch einen Bonus von 67 000 Euro – insgesamt also 288 000 Euro. Den größten Gehaltssprung pro Jahr machte allerdings ein anderer: Thomas Johannwille, Boss der Bertelsmann BKK. Lohnsteigerung: 23,2 Prozent. Seine Bezüge beliefen sich auf 158 703 Euro Festgehalt und 24 855 Euro Bonus.