Hup Holland, hup!
Mit wem will sich der türkische Präsident Erdogan eigentlich noch anlegen? Zuerst hat er sich Russland zum Feind gemacht, was Sanktionen aus Moskau nach sich zog. Dann schwadronierte er einen Konf ikt mit Deutschland herbei, jetzt sind auch noch die Niederländer dran. Offenbar hoffen Erdogan und seine Minister darauf, mit ihrem kindischen Macho-Gehabe Wähler zu beeindrucken. Bei manchen mag das gelingen. Doch was Erdogan durch seine große Klappe an der einen Stelle gewinnt, dürfte er an anderer Stelle wieder verlieren. Türken, die beispielsweise im Tourismus arbeiten oder auf ausländische Investitionen hoffen, werden wenig begeistert von Erdogans Ausfällen sein. Aber Erdogan hat – entgegen seinen Propaganda-Behauptungen – ja auch nicht die Interessen der Türkei im Auge, sondern offenbar nur noch seinen eigenen Machterhalt und -ausbau. Dass die Niederländer den türkischen Politikern jetzt ein entschlossenes „Stop“entgegenschleudern, ist ein bisschen dem dortigen Wahlkampf geschuldet – aber trotzdem zu begrüßen. Die Bundesregierung könnte sich davon eine Scheibe abschneiden. Hup Holland, hup!