Wie mich ein Anwalt in die Sex-Falle lockte
Jelena B. (27) suchteinen neuen Job in einer renommierten Kanzlei – und bekam ein Angebot der ganz schmierigen Art
Sie fühlt sich erniedrigt und belästigt, kann noch immer nicht so recht glauben, was ihr da widerfahren ist: Jelena B. (Name geändert) bewarb sich um einen Job bei einem renommierten Hamburger Anwalt – und wurde beim Probearbeiten aufs Schmierigste belästigt. Offenbar wollte der Jurist sie in einem Luxus-Hotel in eine Sex-Falle locken.
Obwohl es keine körperlichen Übergriffe gegeben hat, fühlt sich Jelena B., eine zierliche Frau mit langen blonden Haaren, „eklig“. Die 27Jährige wirkt eigentlich wie eine toughe junge Frau. Doch als sie ihre Geschichte erzählt, muss sie weinen.
Eigentlich begann alles ganz normal: Eine bekannte Anwaltskanzlei in Hamburg hatte eine Stelle ausgeschrieben, die 27-Jährige bewarb sich auf den Job als An-
waltsgehilfin, wurde schließlich zum Gespräch eingeladen. Insgesamt sei das gut verlaufen, nur einige Fragen des Anwalts hätten sie stutzig gemacht, sagt Jelena B. „Er fragte, ob ich bereit bin zu reisen, weil sie mehrere Standorte haben.“
Außerdem habe der Mittvierziger wissen wollen, ob sie wirklich niemanden habe – weder Familie noch einen Partner oder Katzen. Als sie verneinte, da ihre Familie in Russland lebt, habe er zufrieden gewirkt.
Wenig später meldet er sich per SMS bei ihr. Der Mann erzählt von einem Fall, den er gerade in München betreut, bietet ihr an, sie dorthin fliegen zu lassen. „Ich dachte, das ist ein Test, ob ich flexibel bin“, sagt Jelena B. Also sagt sie zu – und plötzlich wird es unangenehm: Der Anwalt will ihr 1000 Euro in bar für den Flug geben, die 27-Jährige findet das merkwürdig, bietet schließlich trotzdem an, das Geld aus der Kanzlei abzuholen. Doch das will der Jurist auf keinen Fall: Sie solle stattdessen zum Flughafen kommen, das Geld dort entgegennehmen.
„Er hat mir 1000 Euro bar in die Hand gezählt. Mein Herz hat gerast. Ich dachte, so etwas gibt es nur in Russland, nicht in Deutschland“, sagt die 27-Jährige. „Ich wollte nicht fliegen, mir war schlecht.“Doch eine Freundin rät ihr zu dem Schritt, merkt an, dass Jelena B. sich alles vielleicht nur einbilde. Doch als die Flüge gebucht sind, wird es endgültig schmierig.
Der Anwalt schickt ihr Nachrichten: „Sie (meine Assistentin, Anm. d. Red.)
lässt fragen, ob Sie Wein trinken. Sie ist maximal so alt wie Sie.“Außerdem habe die Assistentin eine Ausbildung als Masseurin. „So haben wir die Möglichkeit, den Abend zu nutzen“, schreibt der Jurist. Jelena B. antwortet nicht.
Dennoch fliegt sie am nächsten Tag nach München, trifft den Anwalt sogar in der Kanzlei. Dort setzt er sie mit Akten in sein Büro, geht selbst zu einer Besprechung. Vorgestellt wird Jelena B. niemandem. Wieder eine merkwürdige SMS: „Ich sage den anderen, Sie seien die Mitarbeiterin eines Kunden.“Spätestens jetzt ist der 27-Jährigen klar, worum es hier geht. „Ich habe am ganzen Körper gezittert, habe meinen Koffer genommen und bin gegangen.“
Ziellos irrt sie durch München – Hauptsache weg. Als der Anwalt ihr Verschwinden bemerkt, fragt er, ob sie bereits im Hotel sei. Jelena antwortet, sie übernachte bei einer Freundin. Der Anwalt reagiert beleidigt: „Das ist ja super. Das nur für Sie gebuchte Hotel kostet 250 Euro.“Jelena ist überzeugt: „Er wollte mir ein schlechtes Gewissen machen, mich so doch noch ins Hotel locken.“Doch sie nimmt sich ein Zimmer in einem Billig-Hotel.
Der Anwalt lässt nicht lomehr cker, bietet Geld: „Meine Assistentin meint, man sollte Ihnen noch 500 Euro geben.“Als Jelena B. nicht reagiert, schreibt er zwei Stunden später: „Also keine weiteren 500 Euro?“„Meine Qualifikation hat ihn gar nicht interessiert, er wollte nur Sex“, sagt sie weianzuzeigen, nend. Ihn traut sie sich nicht.
Auf MOPO-Nachfrage sagt der beschuldigte Anhat walt nur: „Das sich nicht so zugetragen.“Dann legt er auf. Anstatt Stellung zu nehder men, droht er MOPO mit Konsequenzen. Eine Absage für den Job hat Jelenoch na übrigens nicht bemit kommen. Doch dem JuJelena risten will B. ohnehin nichts mehr zu tun haben. Inzwischen hat sie einen angefunden. deren Job
„Meine Qualifikation hat ihn nicht interessiert. Er wollte Sex.“Jelena B. (27)