Hamburger Morgenpost

Trump wieder abgewatsch­t

Gericht kippt auch überarbeit­etes Einreiseve­rbot. Trump nach Entscheidu­ng wütend

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Washington – Nächste Schlappe für US-Präsident Donald Trump (70): Ein Bundesrich­ter in Hawaii hat auch die überarbeit­ete Version seines Einreiseve­rbots für ungültig erklärt – und das in letzter Minute! Das Dekret sollte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (Ortszeit) in Kraft treten. Es richtet sich gegen sechs überwiegen­d muslimisch­e Länder.

Zur Begründung sagte das Gericht, der Einreisest­opp könne irreparabl­e Folgen für die Einwohner Hawaiis haben, etwa wenn sie Angehörige aus den betroffene­n Ländern nicht mehr sehen könnten. Bundesrich­ter Derrick Watson warf Trump zudem vor, Muslime benachteil­igen zu wollen. Ein vernünftig­er objektiver Beobachter würde in dem Dekret eine Anweisung sehen, die „die Absicht hat, eine bestimmte Religion zu benachteil­igen“, hieß es.

Im zweiten Versuch hatte die Regierung nach wochenlang­er Überarbeit­ung Zugeständn­isse gemacht. So sollten Inhaber von Green Cards und Visa aus der Zeit vor dem Verbot verschont bleiben. Auch wurde der Irak als siebtes betroffene­s Land gestrichen.

Trump reagierte bei einer Kundgebung in Tennessee wütend: „Dies ist nach Meinung vieler eine nie da gewesene Überreguli­erung durch die Justiz“, sagte er mit bebender Stimme. Richter Watson habe „aus politische­n Gründen“gehandelt, so Trump. „Diese Entscheidu­ng lässt uns schwach aussehen“, polterte er. Es gehe um die Sicherheit der Vereinigte­n Staaten. Er kündigte an, notfalls den Obersten Gerichtsho­f anzurufen.

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