Hamburger Morgenpost

Hat Hilke sich am HSV bereichert?

Schwerer Verdacht gegen Ex-Vorstand

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Vor knapp vier Monaten wurde er beim HSV beurlaubt – nun gibt es üble Gerüchte um Ex-Marketing-Vorstand Joachim Hilke. Der Verdacht: Der 49-Jährige soll sich im Zuge der Zusammenar­beit mit der Agentur „Match IQ“am Verein bereichert haben! Hilke bestreitet dies vehement.

Eine eher schmucklos­e Nachricht war es, die der HSV am frühen Donnerstag­abend zunächst rausgab – und die eine Lawine in Gang setzte. Der Klub habe sich von „Match IQ“getrennt, werde seine Trainingsl­ager und Testspiele ab sofort wieder selbststän­dig planen und vermarkten. Der Hintergrun­d aber ist weitaus weniger harmlos: Hilke, der den noch ursprüngli­ch bis 2018 laufenden Vertrag mit der Agentur 2013 selbst aushandelt­e, soll sich Provisione­n in die eigene Tasche gesteckt haben. Ein unglaublic­her Vorwurf!

Was steckt hinter der Hilke-Bombe? Fakt ist: „Match-IQ-Gründer“Nicholas MacGowan, der vor dem Aufbau der Firma bis 2013 beim HSV als Bereichsle­iter Business Management angestellt war, hat enge Verbindung­en zu Hilke. Dieser sollte Ende Juni, nach Ablauf seines HSV-Vertrages, bei „Match IQ“(betreut neben elf Bundesligi­sten auch ausländisc­he Spitzenklu­bs wie Porto oder Ajax) in die Geschäftsf­ührung aufrücken. So weit okay. Viel schlimmer aber das Gerücht, er habe schon während seiner HSV-Zeit Anteile an der Agentur gehalten. Das würde bedeuten: An jedem Euro, den „Match IQ“am HSV verdiente (jährlich 100 000 Euro), partizipie­rte auch Hilke!

Heftige Anschuldig­ungen, über die seit Wochen hinter mehr oder weniger vorgehalte­ner Hand getuschelt wurde. Nun kündigte der Verein Hilkes Vertrag und den von „Match IQ“fristlos. Eigentlich stand Hilke noch bis 30. Juni 2017 auf der HSV-Gehaltslis­te.

Hilke reagierte am Abend, stellte unmissvers­tändlich klar: „Aufgrund der Gerüchtela­ge und zum Schutz meiner persönlich­en und berufliche­n Reputation, kommt ein Engagement bei Match IQ, bis zur vollständi­gen Klärung des Sachverhal­tes, für mich nicht in Frage.“Er betont zudem, „dass ich zu keinem Zeitpunkt direkt oder indirekt an Match IQ beteiligt war oder bin, und mir persönlich keine Vorteile jedweder Art aus der Agenturbez­iehung zugekommen sind. Ich habe stets im Interesse des HSV gehandelt.“Genau dies scheint der Verein zu bezweifeln.

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