Aus Rache? Zündler zerstören Sportprojekt
Winterhude Jugendliche setzen Goldbekhaus-Schuppen in Brand. 25 000 Euro teure Ausrüstung verbrennt
Es war ein preisgekröntes Projekt für Flüchtlinge, für Sozialschwache, für behinderte Menschen – jetzt ist alles zerstört. Jugendliche Zündler sollen den Schuppen des Goldbekhauses angezündet haben. Dort lagerte die Ausrüstung, die das Kulturzentrum für sein „Stand-up Paddling“-Projekt angeschafft hatte. Der Schaden: 25 000 Euro – und viele gebrochene Herzen. Zwei ehrenamtlich engagierte Frauen hatten das Projekt vor drei Jahren ins Leben gerufen. „Es war für Menschen gedacht, die sich so einen Freizeitspaß nicht leisten können, die mit Sprachbarrieren zu kämpfen haben oder anders behindert werden – kurz: für alle, die eine Anleitung und Begleitung brauchen“, sagt Goldbekhaus-Geschäftsführer Bernd Haß (58). „Da steckte sehr viel Herzblut drin.“
Das „Stand-up Paddling“bedeutet fürs Kulturzentrum: Barrieren beseitigen und anderen eine Freude machen. Menschen sollen zusammengebracht werden, die vielleicht sonst aneinander vorbeigehen würden. Ein Projekt für alle Menschen – Kinder, Jugendliche, Senioren, Behinderte, Geflüchtete. Im Mai sollte die Workshop-Saison wieder starten. Doch skrupellose Zündler haben alles zerstört.
Die 15 Boards und die dazugehörigen Paddel wurden in einem Metall-Schuppen mit Holzboden gelagert, der auf dem Hof des Zentrums am Moorfuhrtweg stand. Ende Februar stand der Schuppen gegen 20 Uhr plötzlich in Flammen. Anwohner riefen die Polizei. Gerettet werden konnte nichts – der Schuppen brannte komplett nieder.
„Hier lungern Jugendliche rum“, sagt Bernd Haß. Einigen habe man Hausverbot erteilt. War die Brandstiftung etwa eine Rache-Aktion? Die Polizei ermittelt. Drei Tatverdächtige sind im Visier der Beamten. Zum möglichen Motiv konnte sie noch keine Angabe machen.
Das Goldbekhaus, das nur zur Hälfte aus öffentlicher Hand finanziert wird, ist jetzt auf Hilfe angewiesen, damit die Saison starten kann. Hat jemand ein Board oder ein Paddel abzugeben? Auch für Spenden ist das Kulturzentrum dankbar: IBAN: DE96200505501301120026, BIC: HASPDEHHXXX
„Der Schaden ist groß – da steckte viel Herzblut drin.“