Essen mit besten Aussichten
Wedel Die „Wassermühle“ser iert tolle Gerichte – und ’nen Blick auf die Au
Es dauert nicht lange, da ist der nächste Besuch fest abgemacht. Essen? Ist da noch nicht probiert. Service? Scheint nett. Was uns gleich zu Beginn die Rückkehr planen lässt? Die geniale Aussicht auf die Wedeler Au! Da die Temperaturen einen Abend auf der herrlichen „Wassermühlen“-Terrasse nicht zulassen, können wir eben nur den Blick aus dem Fenster genießen.
Vorbei an einem Klavier werden wir zu unserem Tisch gebracht. Leise Musik untermalt das stilvolle Ambiente: dunkle Holzbalken an der Decke, helles Interieur und an den weißen Steinwänden hängen historische Fotos. Die Tulpen auf dem Tisch versprechen Frühling. Unser erster Eindruck täuscht nicht: Die Kellnerinnen sind sehr freundlich und aufmerksam.
Vorab bekommen wir selbst gebackenes Brot mit zwei Cremes und Rote-Bete-Salat – ein köstlicher Start! Auch der Blick in die Karte schmälert die gute Laune nicht. Traditionelle Küche und moderne Gerichte stehen auf dem Plan. Das historische Gebäude gehört zu den ältesten in Wedel. Bis 1957 war die Wassermühle in Betrieb, danach wurden die Räumlichkeiten immer wieder anders genutzt. Seit 2011 empfangen hier die Gastronomen Sylwia und Christian Kienhorn ihre Gäste.
Wir legen los mit einem getrüffelten Blumenkohlsüppchen samt Speck-Croûtons (6,50 Euro) sowie auf Rucola gebettetem gratiniertem Ziegenkäse, der allerdings etwas viel Thymianhonig abbekommen hat (7,90 Euro). Beide Vorspeisen sind recht lecker, harmonieren mit dem Schillerwein (aus weißen und roten Trauben; 0,2l/4,10 Euro) und dem Grauburgunder (0,2 l/4,50 Euro). So darf es gerne weitergehen.
Als Hauptspeisen wählt meine Begleitung Auberginen-Röllchen mit mediterranem Gemüse und Kräuterrisotto (12,90 Euro), das als üppige Portion serviert wird und richtig Lust auf Italien macht. Das Highlight des Abends ist aber das butterzarte Lammkarree mit Tomaten-Risotto und Zwiebel-Marmelade (19,50 Euro). Viel besser kann man das Fleisch nicht zubereiten. Die Marmelade bildet mit den getrockneten Tomaten im Risotto eine herzhaft-süße Symbiose. Der Rioja (0,2 l/4,50) dazu ist stimmig. Weil bisher alles richtig schmackhaft war, entscheiden wir uns für zwei Nachspeisen – und bekommen einen kleinen Dämpfer. Das Vanillemousse (6,90 Euro) schmeckt fast nur nach Sahne, das CassisSorbet bei der Crème brûlée (6,50 Euro) ist zu kalt und somit etwas klumpig.
In ein paar Wochen kommen wir wieder. Dann ohne Dessert. Macht aber nichts. Der Ausblick auf die schöne Natur wird uns definitiv entschädigen.
Traditionelle Küche und moderne Gerichte stehen auf der Karte.