Hier wird dem HSV der Sieg geklaut
Nur ein Punkt in Frankfurt. Schiedsrichter Cortus übersieht Foulelfmeter an Kostic
Punkt mitnehmen, Mund abputzen – und weiter geht’s. Mit einem 0:0 kehrt der HSV von Eintracht Frankfurt zurück, bleibt erst mal auf dem Relegations-Rang kleben. Viel ärgerlicher aber, dass das Team von Trainer Markus Gisdol um einen Elfmeter betrogen wurde – und damit vermutlich um den wichtigen Sieg.
Diese Szene bleibt haften und sorgte auch nach dem Abpfiff für erhitzte Gemüter. Viel klarer als David Abraham es nach 61 Minuten gegen Filip Kostic tat, kann man einen Gegenspieler nicht foulen. Sahen alle so, nur Benjamin Cortus nicht. Der Schiedsrichter verwehrte dem HSV den fälligen Strafstoß, so blieb es letztlich beim 0:0. Verdammt ärgerlich für den HSV.
Ein Remis, mit dem der LigaDino wieder Boden auf die Konkurrenz einbüßte. Immer das gleiche Lied, von Woche zu Woche. Die Anderen legen vor, der HSV muss kontern. Auch gestern. Die Hamburger Profis kamen gerade in der Commerzbank-Arena an, da erfuhren sie, dass Werder Bremen (3:0 gegen Leipzig) und der VfL Wolfsburg (1:0 gegen Darmstadt) erneut gewannen. Wieder war es nichts mit Patzern der Konkurrenz. Der HSV muss sich derzeit ganz allein helfen.
Das klappte gestern nur bedingt. Ein Punkt bei der Eintracht, immerhin das. Nimmt man den Spielverlauf als Ganzes, wäre mehr aber auch nicht verdient gewesen – trotz des nicht gegebenen Elfmeters. Denn nach den Heimsiegen gegen Hertha BSC (1:0) und Gladbach (2:1) tat sich der HSV bei seinem ersten Auswärtsauftritt seit dem 0:8 von München sehr schwer.
Ein äußerst zäher Kick, der sich in der mit 51 500 Fans vollbesetzten Commerzbank-Arena entwickelte. Die Eintracht, mit der Hypothek von fünf Pleiten am Stück, wollte, konnte aber nicht so recht. Auch vom HSV kam nicht viel. Holtbys Schuss ans Außennetz (12.), da war’s in Hälfte eins, in der die Eintracht nach Hrgotas Volleyschuss, der drüber flog (29.), hätte führen können. Auch Rebic’ Kopfball segelte vorbei (51.).
Die Hessen leicht am Drücker – aber dann, diese eine Szene, die alles hätte entscheiden können. Wilde Proteste des HSV, nachdem Abraham Kostic umsenste, aber der Strafstoßpfiff ausblieb (61.). So mussten sie glücklich sein, dass Adler großartig gegen Hector rettete (72.) und zumindest den einen Zähler sicherte. Gregoritschs starker Freistoß, der knapp vorbei segelte, blieb die letzte Chance (83.).
Ein Punkt also. Besser als nichts. Doch der HSV bleibt extrem gefordert. Die Liga gibt das Tempo vor, Hamburg muss kontern. Immer und immer wieder …