Hamburger Morgenpost

Trump: Auch beim Golfen lügt er

Handicap 2,8? Experte: US-Präsident schummelt. Seine Florida-Trips sind sündhaft teuer

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Palm Beach – Alarmstufe Rot in Palm Beach County: Donald Trump ist wieder da. Seit Januar jettet der Präsident fast jedes Wochenende in der Air Force One nach Florida, um dort seiner Passion zu frönen: Golfen. „Ich bin der beste Golfer unter den Reichen“, sagt Trump über sich.

Für Palm Beach ist das eine Last. Rund 60000 Dollar für Überwachun­g kostet den Sheriff jeder Trump-Tag in dessen Luxus-Club Mar-a-Lago, den der Präsident zum „Southern White House“umfunktion­iert. Den US-Steuerzahl­er kostet jeder Trip rund drei Millionen Dollar, macht bisher fast 30 Millionen. US-Präsident Barack Obama und sein Vize Joe Biden sollen dagegen in zwei Amtszeiten insgesamt 97 Millionen Dollar für Urlaubsrei­sen ausgegeben haben.

„Golfer in Chief“jubelte ein US-Golf-Magazin, als Donald Trump im Januar Präsident wurde. Noch im Wahlkampf hatte sich Trump über Barack Obama empört, der in seinen acht Jahren 330 Mal zum Golfen ging. Er werde auch nie Urlaub machen, versprach Trump. Tatsächlic­h macht er nun kaum etwas anderes.

Keinen Zweifel: Anders als Obama und viele Präsidente­n vor ihm kann Trump golfen. „Sein Abschlag ist nicht schön, aber er trifft den Ball“, urteilte der Experte Martin Hall. Trump selbst gibt sein Handicap mit 2,8 an – ein brillanter Wert für einen 70-Jährigen, der nur selten trainiert, so der britische „Guardian“. Deshalb fragen sich Golf-Experten, ob das mit rechten Dingen zugeht. Sollte Trump gelogen haben?

Der Golf-Experte Mark Mulvoy verriet der „Washington Post“, dass Trump mogelte, indem er einfach einen neuen Ball vor dem Loch platzierte. Trumps Begründung: Er spiele oft mit Gegnern, die mogelten: „Ich muss mogeln, um da mitzuhalte­n.“Der Rockstar Alice Cooper, auch er ein passionier­te Golfer, deutete nach einem Spiel mit Trump an, dass er diesen für einen der schlimmste­n Mogler hält. Trump will 19 Turniere gewonnen haben – alle auf seinen eigenen Plätzen.

Jedenfalls nutzt Trump seine Präsidents­chaft weidlich aus, um seine Golf-Sparte zu pushen, die jetzt von seinem Sohn Eric geleitet wird. Über eine Milliarde hat Trump seit 2005 in seine 16 Golf-Plätze investiert. Die vier Plätze in Schottland sollen Verluste einfahren. Das ändert sich nun vielleicht. Die Aufnahmege­bühr in Mar-aLago wurde gerade von 100000 auf 200000 Dollar verdoppelt. „Unsere Marke ist die heißeste aller Zeiten“, jubelt Eric Trump, der Sohn des Golfer-Präsidente­n.

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Donald Trumps „Southern White House“. Für das „Mar-a-Lago“in Florida zahlte Trump einst nur fünf Millionen Dollar .

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