Bühnen-Action mit Mantel und Degen
Wilde Fechtszenen und hohe Schauspielkunst: Star-Regisseur Leander Haußmann inszeniert die Komödie „Cyrano de Bergerac“im Thalia-Theater
Als „Romeo und Julia für die Generation Middle Age“bezeichnet Leander Haußmann seine neueste Inszenierung: Der Regiestar („Herr Lehmann“, „Sonnenallee“) bringt den Klassiker „Cyrano de Bergerac“ins Thalia-Theater – als ironisch pfiffiges Mantelund Degen-Stück mit wilden Fechtszenen und viel Musik.
Trotz all der Bühnen-Action stehen jedoch tiefe Gefühle und hohe Schauspielkunst im Mittelpunkt: gut drei schnell vergehende Stunden über die Liebe, die als Himmelsmacht ein Leben durcheinanderwirbeln und bis zur letzten Stunde prägen kann. Bei der Premiere des populären, bereits mehrfach verfilmten Stücks gab es vom Publikum viel Gelächter und langen Beifall, in den sich nur wenige Buhrufe mischten.
Atemberaubend behänd und facettenreich, traurig und lustig zugleich verkörpert Jens Harzer als Titelheld einen so verliebten wie begabten, aber dank übergroßer wulstiger Nase potthässlichen Dichter. Selbstlos leiht dieser Cyrano seine Verskunst dem hübschen, aber dummen Adeligen Christian (Sebastian Zimmler), der damit in Wort und Schrift um die von beiden angebetete Roxane (Marina Galic) wirbt.
Die stolze Roxane sehnt sich nach Geist und Seele, wie es Cyrano zu bieten hat - verlangt aber auch nach einem schönen Äußeren wie dem des Kadetten Christian, der sein langes Haar pflegt und den Luxuskörper in eitler Morgengymnastik stählt. „Sag, warum spannen wir zwei, um sie zu entflammen, dann deinen Mund und meine Worte nicht zusammen?“, schlägt der Dichter ihm vor.
Für zusätzliche Verwick-