Kollegah schlägt und tritt Fan auf der Bühne
Polizei ermittelt nach Konzert-Ausraster
Von JULIA BAUER
Mit dieser Aktion hat Rapper Kollegah (32) seinem Gangster-Image alle „Ehre“gemacht. Vor den Augen von 2300 Zuschauern verlor der Düsseldorfer die Nerven, schlug einen Fan per Faustschlag und Kung-Fu-Tritt nieder. Auf offener Bühne! Nicht das erste Mal, dass der selbst ernannte „Boss“handgreiflich wurde. Jetzt ermittelt die Polizei.
Eigentlich sollte der Mann auf der Bühne nur gegen einen anderen Zuschauer antreten. In einem Rap-Battle. Doch dazu kam es nicht. Als der Fan nach der Sonnenbrille von Kollegah griff, scheinbar aus Spaß, rastete dieser aus.
Der Rapper schubste den Mann brutal. Dabei hatte dieser sich bereits mit einer Handbewegung entschuldigt. Ohne zu zögern wurde Kollegah, der mit bürgerlichem Namen Felix Blume heißt, handgreiflich. Ganz getreu seinen Texten wie „Hau die Faust rein in die Fresse“oder „Ich box’ dir ein paar Zahnlücken“. Auf den Schubser folgte ein aggressiver Tritt in den Bauch – und ein Schlag, der sein Gegenüber final zu Boden warf. Ein YouTube-Video zeigt die irre Prügel-Attacke. Securitys gingen den Mann zusätzlich an und schleiften den am Boden Liegenden an seiner Jacke von der Bühne. Kollegah beendete den Gig ohne ein Wort über den Aggro-Ausfall. Auf Facebook nahm er trotz massiver Kritik nicht Stellung. Auch das Tour-Management schwieg.
Nun ermittelt die Polizei. „Der Dienststelle in Leipzig liegt eine Online-Anzeige vor“, bestätigte Alexander Bertram von der Leipziger Polizei der MOPO. Diese sei Sonntagmittag von einer Person, die in den sozialen Netzwerken auf die Aktion aufmerksam wurde, erstattet worden. „Selbst war der Anzeigensteller nicht beim Konzert“, so Bertram. „Er stammt auch nicht aus Sach-
sen.“Die Polizisten versuchen nun, das Opfer ausfindig zu machen. Ob sich Kollegah wegen leichter oder schwerer Körperverletzung verantworten muss, hängt von der Aussage des (bisher unbekannten) Geschädigten ab.
Schon 2013 stand der Künstler wegen Körperverletzung vor Gericht. Damals hat er nach einem Konzert in Freilassing einen Gast verprügelt. Das Verfahren wurde gegen 46 000 Euro eingestellt.