500 Pädophile suchten Hilfe bei der Stadt
UKE-Projekt soll Kinder vor Übergriffen schützen
Vor fünf Jahren wurde im UKE das Projekt „Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs in Hamburg“gestartet. Seitdem haben sich dort mehr als 500 Männer mit pädophilen Neigungen gemeldet, um sich Hilfe zu holen.
Projektleiter Peer Briken betont, die Präventionsambulanz des UKE biete neben Beratung auch Therapiemöglichkeiten. Auch Medikamente würden bei Bedarf und Absprache zum Einsatz kommen. „Das Projekt hat sich zu einem wichtigen Baustein der Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs entwickelt“, so Briken.
Justizsenator Till Steffen (Grüne) zeigt sich froh über das Angebot: „Das Projekt setzt genau dort an, wo es nötig ist: Bevor etwas passiert.“Vorrangiges Ziel sei es, sexuelle Übergriffe durch „direkten körperlichen Kontakt oder durch den Konsum von Kinderpornografie zu verhindern“.
Insgesamt haben sich in den vergangenen fünf Jahren etwa 800 Personen an die Präventionsambulanz gewandt. Neben den Pädophilen waren es auch Betroffene, Angehörige oder Therapeuten. Etwa 20 Prozent der Pädophilen hatten während der Behandlung juristische Auflagen zu erfüllen.
In der Präventionsambulanz des UKE stehen 40 Plätze für Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Voraussetzung für die Aufnahme: Betroffene müssen hinsichtlich ihrer pädophilen Neigung über ein Problembewusstsein verfügen „und aus diesem Grund von sich aus und ohne gerichtlichen Druck therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen wollen“, so Briken. Die Behörde unterstützt das Projekt mit jährlich 100 000 Euro. Um den Missbrauch von Kindern zu verhindern, sollen die Täter sich präventiv behandeln lassen.