Der Staatsanwalt ermittelt weiter
Toter HSV-Manager: Fremdverschulden kann noch nicht ausgeschlossen werden
Der rätselhafte Tod von Timo Kraus beschäftigt Hamburg. Von STEPHANIE LAMPRECHT
Warum ist Timo Kraus (✝44) in der Elbe ertrunken? Auch nach dem Auffinden des Leichnams bleibt die entscheidende Frage offen: Unfall? Oder half jemand nach? Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter, um alle Umstände rund um den rätselhaften Tod des HSV-Managers aufzuklären.
Nachdem klar war, dass es sich bei dem Toten um den seit elf Wochen vermissten Kraus handelt, konnte die Polizei den Vermisstenfall gestern schließen. Das bedeutet jedoch nicht das Ende der Ermittlungen: „Das Todesermittlungsverfahren läuft weiter“, so Nana Frombach, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, „auch das abschließende Obduktionsgutachten liegt noch nicht vor.“
Auch wenn Rechtsmediziner Klaus Püschel Ertrinken als Todesursache zweifelsfrei festgestellt hat, wird weiterhin versucht, möglichst viel über die Begleitumstände herauszufinden. Etwa den Blutalkohol des HSV-Managers zu rekonstruieren.
Drängendste Frage: Rutschte der Familienvater aus und stürzte vom Ponton in die eiskalte Elbe, oder gibt es Hinweise, dass ein unbekannter Dritter an seinem Tod schuld ist? Wurde Timo Kraus vielleicht tatsächlich ins Wasser gestoßen, wie seine Witwe mutmaßt? Und wo ist der mysteriöse Taxifahrer, in dessen Wagen Kraus in der Glatteis-Nacht vom 7. Januar stieg?
Nana Frombach: „Erst wenn uns alle Ermittlungsergebnisse, auch aus der Rechtsmedizin, vorliegen, können wir abschließend sagen, ob ein Fremdverschulden tatsächlich ausgeschlossen werden kann.“