Kerstin Ott: Bald tapeziere ich wieder ...
Erfolgreichste Sängerin 2016 traut ihrem Höhenflug nicht Durchstarterin erklärt in der MOPO ihr Leben mit Frau und Kindern
Von BERND PETERS
Jetzt lacht sie wirklich (immer) ... Kerstin Ott (35) legte den erfolgreichsten Hit des Jahres 2016 hin – und könnte mit „Die immer lacht“am 6. April drei Echos abräumen. Dabei überrascht der Erfolg die Sängerin, die bis vor Kurzem als Malerin arbeitete, selbst am meisten – wie sie im MOPO-Gespräch bekennt.
„Ich habe das vorher nie für möglich gehalten“, erklärte die gebürtige Berlinerin, die seit ihrer Kindheit in Heide (Holstein) lebt. „Ich denke immer noch, dass das bald wieder vorbei ist.“Dabei wurde „Die immer lacht“ mehr als 800000 Mal verkauft, das Video auf YouTube mehr als 92 Millionen Mal angeschaut. Kein Grund zum Abheben für die bodenständige Norddeutsche. Sie werde irgendwann wieder tapezieren, erklärt sie. „Ich werde sicher mittelfristig wieder in meinen eigentlichen Beruf zurückkehren. Ich nehme das alles gerne mit. Aber ich war selbstständig, ich mache nur eine Pause vom Beruf.“
Wer ist Ott? Ihre Gesangskarriere begann schon als Kind – im Chor von Rolf Zuckowski (69, „In der Weihnachtsbäckerei“). Dann Malerlehre. Der musikalische Erfolg ließ für die bekennende Lesbe („Ich habe schon als Kind gewusst, dass ich Frauen liebe“) lange auf sich warten: Ott schrieb „Die immer lacht“schon vor 15 (!) Jahren für eine kranke Freundin. Erst als die Produzenten Rico Einenkel und Sebastian Seidel alias „Stereoact“den Song entdecken und einen tanzbaren Deep-House-Remix machen, wird’s ein Hit.
Ihr privater Hit ist eine Frau, deren Namen sie geheim hält. „Wir erziehen aber gemeinsam zwei Kinder, die hat sie mit in die Beziehung gebracht“, verrät sie. Die beiden sind seit letztem Sommer „verpartnert“, wie es im Amtsjargon heißt. „Wir feiern unsere Hochzeit offiziell, in den nächsten Wochen“, verrät Ott. Sie hat zur Zeit eben viel zu lachen ...