Petry denkt an Rückzug – wird die AfD zur NPD?
Schlechte Umfragewerte und Streit um Rechtsaußen Höcke setzen der Parteichefin zu
Berlin – In der AfD tobt ein Machtkampf. Scheinbar im Vordergrund: SeilAntipathien, schaften, Beleidigungen. Doch tatsächlich geht es um den künftigen Kurs. Jetzt hat die isolierte Parteichefin Frauke Petry gegenüber dem „Tagesspiegel“Rückzugsgedangeäußert: ken „Wenoch der die Politik die AfD sind für mich alternativlos.“ Mit Blick auf Anfeindungen aus den eigenen Reihen sagte Petry, man dürfe Angriffe in der Politik nicht persönlich nehmen, „sonst hält man es nicht lange aus“. Allerdings müsse jeder Politiker zugeben, dass ihn die Auseinandersetzungen auch persönlich berührten: „Alles andere wäre gelogen.“
Auf dem jüngsten Parteitag war die hochschwangere AfD-Chefin angesichts der Attacken parteiinterner Gegner auf offener Bühne in Tränen ausgebrochen. In jüngsten Umfragen (Forsa für „Stern“und RTL) lag die AfD nur noch bei bundesweit sieben Prozent.
Petry will den durch rechtsradikale Sprüche in Verruf geratenen Thüringer Fraktionschef Björn Höcke aus der Partei werfen. Der wird aber unterstützt von wichtigen Funktionären wie den beiden Vizevorsitzenden Alexander Gauland und Jörg Meuthen. Verbündet ist die 41-Jährige in der Parteispitze nur mit ihrem Ehemann, dem NRW-Landeschef Marcus Pretzell. Vielen AfD-Mitgliedern ist Petrys Kurs zu zahm. Sie fordern noch vor der Bundestagswahl einen Kurswechsel – und begründen das mit dem erfolgreichen US-Wahlkampf Donald Trumps: Hetzen, polarisieren, Schlagzeilen produzieren um jeden Preis. Denn sachpolitisch drohen der AfD die Themen abhandenzukommen, weil immer weniger Flüchtlinge zu uns kommen und Europa die Finanzkrise überwunden zu haben scheint.