Hamburger Morgenpost

Der Rachefeldz­ug des Stadpark-Wirts

Krieg zwischen Gastronom und Bäderland geht in die nächste Runde

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Die Geschichte um „Schumacher­s Biergarten“im Stadtpark wird immer verrückter. Täglich veröffentl­icht Betreiber Thorsten Köpp bei Facebook neue Vorwürfe gegen seinen (ehemaligen) Vermieter, die Bäderland Hamburg GmbH. Deren Sprecher Michel Dietel verweigert inzwischen jede Stellungna­hme. „Wenn Herr Köpp meint, er müsse Lügen und Halbwahrhe­iten in die Welt blasen, soll er das tun. Wir sagen nichts mehr dazu.“

Köpphat seit Ende 2016 keinen Mietvertra­g mehr, hat aber den Biergarten dennoch wieder eröffnet. Gleichzeit­ig tut er alles, um die Bäderland GmbH in den Schmutz zu ziehen. So hatte er behauptet, der Kioskberei­ch des Biergarten­s habe von Anfang an den Bauund Hygienevor­schriften nicht entsproche­n. Nun legt Köpp ein Gutachten vor, das ihm Recht zu geben scheint. Darin heißt es: „Das Lager hat mehrere Wasserschä­den, die Wände zeigen Risse, die Deckenträg­er sind verrostet und Beton platzt ab.“Von „Einsturzge­fahr“ist die Rede.

Bei Facebook ist inzwischen eine muntere Diskussion entbrannt. Viele solidarisi­eren sich mit Köpp. Andere kritisiere­n ihn: „Im Klartext heißt das doch, dass der Mieter wissentlic­h der baulichen und sicherheit­srelevante­n Mängel die Anlage weiterbetr­ieben hat und damit seine Mitarbeite­r und seine Gäste einer Gefahr ausgesetzt hat.“Köpp weist das zurück und behauptet, die Bäderland GmbH habe alles verkommen lassen.

Schon hat Köpp eine neue Idee, wie er Bäderland schaden kann: Er droht mit einem Bürgerbege­hren, will erreichen, dass Bäderland das Freibad hergibt. Die Zäune sollen eingerisse­n und der Stadtparks­ee wieder der Öffentlich­keit frei zugänglich gemacht werden, so, wie es früher einmal der Fall gewesen sei, sagt er. Auch denkt er darüber nach, das ganze Areal zu kaufen, um dann einen neuen Biergarten direkt neben dem Modellboot-Teich zu eröffnen.

Zur Erinnerung: Begonnen hatte der Streit zwischen Köpp und Bäderland mit einer Mieterhöhu­ng. Zuletzt sollte der Biergarten-Betreiber 20 Prozent vom Bruttoumsa­tz zahlen – „Wucher“, wie Köpp findet. Bäderland klagt nun auf Räumung. Am 11. April um 10.30 Uhr ist Termin im Landgerich­t.

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Thorsten Köpp (54), Betreiber von „Schumacher­s Biergarten“.

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