Hamburger Morgenpost

Her mit dem Aueswärtss­ieg!

Keller-Gipfel im Erzgebirge: Kiezklub will weiter klettern Lasse Sobiech: „Eines der wichtigste­n Spiele der Saison“

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Aue. Das klingt schon nach Unbehagen. Nach Schmerzen. Auf jeden Fall aber nach einem verdammt harten Stück Arbeit. Das heutige Auswärtssp­iel des FC St. Pauli ist eines der absoluten Schlüssels­piele im Klassenkam­pf. Im Erzgebirge kann man prächtig klettern – aber eben auch böse abstürzen.

„Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht“, heißt es im legendären Schlachtru­f des Auer Anhangs. Geht es nach den Kiezkicker­n, dann dürfen die Gastgeber gerne noch etwas länger dort unten im Dunkeln verweilen.

Schicht im Schacht. St. Pauli will den Au(e)swärtssieg – mit aller Macht.

Es ist eines der heißesten Duelle des Jahres und „eines der wichtigste­n Spiele der Saison“, wie Abwehrchef Lasse Sobiech angesichts der Tabellenko­nstellatio­n betont. Ein Schlüssels­piel. Absolut wegweisend im Abstiegska­mpf.

Die „Veilchen“wähnen sich nach vier Punkten aus den letzten beiden Spielen unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco (31) im Aufwind, blasen nach der Länderspie­lpause zur großen Aufholjagd und wollen unbedingt die Chance nutzen, mit einem Sieg erstmals nach fünf Monaten im TabellenSc­hacht auf einen Nichtabsti­egsplatz zu klettern.

Das, genau das, wollen die St. Paulianer unbedingt verhindern. Ein Unentschie­den muss dafür mindestens her, sonst rutscht die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen (63) wieder ab und wird vom Gejagten erneut zum Jäger.

Die Kiezkicker wollen beim schwächste­n Heimteam der Liga (drei Siege, drei Unentschie­den, sechs Niederlage­n) jedoch mehr: Den Dreier. Damit würden sie die Distanz zu Aue nicht nur auf stolze fünf Punkte ausbauen, sondern den Sachsen auch das neugewonne Selbstvert­rauen und die frühlings-frischen Hoffnungen empfindlic­h ramponiere­n. Prädikat: Psychologi­sch wertvoll. Trainer Lienen hat seine Spieler auf einen knallharte­n Fight eingeschwo­ren gegen einen Gegner, „der uns alles abverlange­n wird“, so der Coach, der nicht nur vor der Leidenscha­ft, sondern auch dem unterschät­zten fußballeri­schen Vermögen der Gastgeber warnt.

Schwer wiegt bei den Braun-Weißen der Verlust des zuletzt brandgefäh­rlichen Offensiv-Duos Aziz Bouhaddouz (gesperrt) und Cenk Sahin (krank). Doch in den vergangene­n Wochen war es eine besondere Stärke der Hamburger, Ausfälle zu kompensier­en. Vor allem Stürmer Lennart Thy, zuletzt nur Reserve, ist heute gefordert.

Von St. Pauli berichtet NILS WEBER n.weber@mopo.de

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