Knallbunte Parade durch die City
Altstadt Warum die lustige Demo einen ernsten Hintergrund hat
Es gab Clowns und Konfetti, Luftballons und Seifenblasen, und Trommlergruppen sorgten dafür, dass es ganz schön laut zuging. Das war mit Sicherheit die bunteste Demo, die Hamburg seit Langem erlebt hat: Rund 1000 Demonstranten, darunter viele Demenzkranke, beteiligten sich gestern an der sogenannten Konfetti-Parade. Sie wollten damit für eine demenzfreundliche Gesellschaft werben.
Unter dem Motto „Mitmachen – Mitdenken – Mitfühlen“startete der Demonstrationszug am Hauptbahnhof und zog über die Mönckebergstraße zum Rathausmarkt. Unterwegs waren auch mehrere Oldtimer, in denen demenzkranke Menschen und ihre Betreuer mitfuhren. Die Veranstalter „Konfetti im Kopf“hatten bereits zum dritten Mal zu der Demonstration aufgerufen.
„Konfetti im Kopf“ist eine bundesweite Aktivierungskampagne, „die die motivierende Kraft von Kunst, Kultur und Begegnung nutzt, um die breite Öffentlichkeit für das Thema Demenz zu sensibilisieren“, so heißt es auf der vereinseigenen Webseite. Ziel ist es, Brücken zu bauen für ein besseres Verständnis für die Demenzerkrankung und für ein Leben mit Devon menz.
„Hat nicht jeder uns etwas Konfetti im Kopf?“, fragt Gesine Pannhausen, die 41-jähder rige Sprecherin Initiative. „Indem wir uns in Menschen mit Demenz einfühlen, leben wir alle zusammen ein Stück weit gemeinsamer und lebensim froher.“„Konfetti Kopf“
wolle Aufmerksamkeit und Bewusstsein dafür schaffen, dass Mennormale schen mit Demenz Bürger unserer Stadt und unseres Landes sind. „So wollen wir ihre gesellschaftliche Teilnahme fördern und werben um mehr Offenheit für das Thema Demenz hin zu einem Bewusstseinswandel in unserer Gesellschaft“, erklärt Gesine Pannhausen. Übrigens:
Die Initiative „Konfetti im Kopf“hat mehr zu bieten als ein Mal im Jahr eine Demo. Es gibt auch ein „KonfettiCafé“in der Bernstorffstraße 145 (Altona-Altstadt), wo sowohl Menschen mit Demenz als auch solche, denen dieses Schicksal bisher erspart geblieben ist, willkommen sind. In Kürze wird die Initiative auch noch einen „Konfetti-Kulturkalender“online stellen: Dort finden Menschen mit Demenz und ihre Betreuer Tipps, was man in seiner Freizeit so alles unternehmen kann.