Hamburger Morgenpost

Kamikaze-Sportler bei der Müllabfuhr

Extreme Erfahrung: Der TV-Star sorgt für Klarschiff in Eppendorf

- Rike Schulz Tel. 040/80 90 57-330 Handy 0172/408 19 57 vip@mopo.de

Er springt über Hochhaussc­hluchten, pimpt sein Fahrrad mit Raketenant­rieb, landet per Fallschirm auf fahrenden Trucks. Niels-Peter Jensen (42) macht Sachen, bei denen sich jeder normale Mensch alle Knochen brechen würde. Und bleibt dabei unversehrt – meistens jedenfalls. Doch jetzt ging der gebürtige Barmbeker, der so fit wie Karate Kid ist, an seine körperlich­en Grenzen: Er heuerte bei der Müllabfuhr an! Für seine neue TVDoku „Extreme Jobs“, die morgen um 21.15 Uhr auf ProSieben MAXX läuft, sorgte Niels-Peter in Eppendorf für klar Schiff. Nach der Schicht war er komplett im Eimer. „Dieser Job ist irrsinnig anstrengen­d. In den Altbauwohn­ungen befinden sich die Mülltonnen oft in den Kellerräum­en. Wer in Hamburg wohnt, weiß, dass die Keller eng und die Decken sehr tief sind.“Jensen musste in geduckter Haltung bis zu 20 Mülltonnen aus dem Keller schleppen – für ihn eine der krassesten Erfahrunge­n seines Leben. Anerkennen­d sagt er: „Ey, und die Jungs machen das täglich und geben Vollgas! Keine Pause, immer am Anschlag.“Wie entspannt ist es dagegen, mit einem Rad einen aktiven Vulkan runterzusa­usen, so wie der KamikazeSp­ortler es auf Bali machte.

Willkommen im knallharte­n Alltag fern von Adrenalin-Mätzchen: In acht Stunden entsorgte Niels-Peter mit der Abfall-Truppe 19 Tonnen miefenden Dreck. „Alleine an der Hoheluftch­aussee haben wir 300 Müllsäcke per Hand eingesamme­lt. Was die Müllmänner jeden Tag stemmen, ist Leistungss­port“, sagt er.

Morgens um 5 Uhr ging für den Ex-Mountainbi­ke-Vizeweltme­ister los. Am meisten beeindruck­t habe ihn die starke Kameradsch­aft unter den Kollegen. „Jeder hat Bock auf den Job. Alle sind stolz rauszufahr­en, den Müll einzusamme­ln. Für mich persönlich war die Fahrt hinten auf dem Müllwagen das Beste. Ein Kindheitst­raum!“

Dabei ist es exakt der Job, vor dem Mama und Papa ihren Sohn gewarnt hatten. „Meine Eltern haben immer gesagt: ,Junge, sei fleißig in der Schule, sonst endest du als Müllmann.‘ Nach dem Tag sehe ich den Job nicht mehr so negativ. Im Gegenteil: Für mich war der Tag mit den Jungs einer der coolsten. Beim Abschied hatte ich sogar Pipi in den Augen.“

 ??  ?? „Nach acht Stunden bei der Abfall-Truppe war ich körperlich im Arsch“, so Niels-Peter Jensen (42), der sonst heftigste Stunts macht. Für den Vize-Mountainbi­keWeltmeis­ter eine leichte Übung: stehend auf dem Motorrad
„Nach acht Stunden bei der Abfall-Truppe war ich körperlich im Arsch“, so Niels-Peter Jensen (42), der sonst heftigste Stunts macht. Für den Vize-Mountainbi­keWeltmeis­ter eine leichte Übung: stehend auf dem Motorrad
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany