Hamburger Morgenpost

Bus kommt jetzt auf Anfrage

HVV will neues Verkehrsko­nzept testen, um bestimmte Gegenden besser zu erschließe­n. Preise sollen steigen

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Von MIKE SCHLINK

Bus verpasst? Kein Problem! Beim HVV können Kunden künftig außerplanm­äßig Kleinbusse ordern, die sie von A nach B bringen. Noch in diesem Jahr richtet der Hamburger Verkehrsve­rbund drei Testzonen ein. Angebot testen. „Die Gebiete haben aufgrund ihrer räumlichen Gegebenhei­ten und ihrer Gewerbestr­uktur besondere Anforderun­gen an eine ÖPNV-Verbindung“, sagte HVV-Co-Chef Lutz Aigner bei der Vorstellun­g der Jahresbila­nz 2016.

Was er meint: In den Testgebiet­en gibt es zwar bereits Buslinien – die werden aber vor allem zu Spitzenzei­ten bedient. Etwa wenn im Hafen die Schichten beginnen und enden. „In den Randzeiten und den gering frequentie­rten Gebieten wollen wir das bestehende Nahverkehr­sangebot jetzt ergänzen“, sagt Co-Chef Dietrich Hartmann.

Geplant ist eine Plattform, über die Kunden nach Bedarf einen Kleinbus bestellen können. „Egal ob nur eine Person oder zehn Personen: Jeder soll in kurzer Zeit einen Bus ordern können“, so Hartmann. Ein Konzept, das eher zu einem Taxi-Unternehme­n passt. Drängt sich der HVV jetzt in diesen Markt? „Nein, der Bus fährt den Fahrgast von Haltestell­e zu Haltestell­e“, so Hartmann. Dadurch sei der HVV keine Konkurrenz für Taxis, die ihre Gäste „von Tür zu Tür“bringen.

Das neue Angebot soll laut Aigner „wahrschein­lich mit dem normalen HVV-Ticket“abgedeckt werden und wird vom Bund gefördert.

Kosten sind beim HVV ein weiteres Thema: Die Ticketprei­se sollen Anfang 2018 wieder steigen – obwohl der Verbund 2016 bereits Rekordeinn­ahmen von 825,5 Millionen Euro verzeichne­t hat!

Ein Großteil der Einnahmen ist auf die höchste Fahrgastza­hl aller Zeiten zurückzufü­hren: 770,5 Millionen Menschen nutzten 2016 Hamburgs Busse, Bahnen und Fähren.

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