Elefantenbabys im Zoo Hannover gequält?
Verantwortliche wehren sich gegen Vorwürfe und wollen Filmmaterial analysieren
Hannover – Die Vorwürfe wiegen schwer: Werden im Zoo Hannover Elefantenbabys gequält, damit sie die Besucher unterhalten? Heimlich gedrehte Aufnahmen der umstrittenen Tierschutzorganisation Peta zeigen Pfleger im Trainingsbereich der Elefantenanlage beim Training mit den Dickhäutern.
Dabei kommt neben Peitschen auch ein sogenannter Elefantenhaken zum Einsatz – ein Stab mit einem Metallhaken und einer Metallspitze. Außerdem sind die Jungtiere während einer Publikumsshow zu sehen, in der sie Kunststücke aufführen.
„Wenn die Tierkinder die geforderten Zirkustricks wie Sitzen, Drehen oder Stand auf den Hinterbeinen nicht zur Zufriedenheit der Zoowärter ausführen, wird ihnen der Elefantenhaken in die empfindliche Haut gerammt“, heißt es bei Peta. Der Erlebnis-Zoo macht auf seiner Webseite keinen Hehl aus dem Training. Es diene vor allem „der Beschäftigung der schlauen Tiere“. Der Haken werde als „Hilfsmittel der Führung“eingesetzt.
Auch andere Zoos in Deutschland – etwa der Zoologische Garten in Wuppertal – benutzen den Haken. Einige Tierparks haben ihn inzwischen abgeschafft, zum Beispiel in Osnabrück, nachdem ein Elefant einen Pfleger angegriffen hatte. Auch der Zoo Hannover will sich in Zukunft umstellen. Gegen die Vorwürfe, die Tiere mutwillig zu verletzen, wehrt sich der Zoo. Man wolle die Aufnahmen nun genau analysieren. „Sollte irgendwo ein Fehlverhalten stattgefunden haben, werden wir konsequent handeln“, so Zoodirektor Andreas Casdorff.
Das wird auch nötig sein: Peta hat Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattet. Die Tierschutzorganisation Peta hatte im Herbst Kameras im Trainingsbereich versteckt und dokumentiert, wie Pfleger Jungtiere mit Haken und Peitschen dressieren.