Intimgepierct zu Alice Cooper
Very Important Plüschtier: „Metal Tigger“geht auf Konzerte – und darf sogar auf die Bühne zu den Stars
Er ist plüschig, orangeschwarz-gestreift, hat eine lange Mähne – und er ist ein Star: „Metal Tigger“posierte schon Arm in Arm mit Alice Cooper, Bobby „Blitz“Ellsworth von Overkill, Joacim Cans von Hammerfall, Sabatons Joakim Brodén, Helloweens Kai Hansen und vielen anderen Musikgrößen. Seit 2005 besucht der Stofftiger – gerade mal 50 Zentimeter groß – bis zu 50 Festivals und Konzerte im Jahr.
„2004 haben wir in Wacken einen ,Metal-Wauzi‘, einen auf Metal gestylten Plüschhund, gesehen“, sagt Sandra Reinhold (38) aus Tornesch. „Das fanden wir so cool, dass eine Freundin ihren Winnie-PuuhPlüschtiger auch umstylen wollte.“
Das Stofftier wurde gepierct („Metal Tigger“hat sogar ein Intim-Piercing!), bekam eine schwarze Lockenmähne und eine Kutte mit Aufnähern. Ziemlich cool! Am liebsten hört er Heavy- und Power-Metal.
Einige Bands kennen ihn schon, holen den kuscheligen Rocker sogar zu sich auf die Bühne, wenn sie ihn im Publikum entdecken. „Bei Sabaton durfte er sich mal einen Song wünschen“, sagt Reinhold. „Joakim hat ihm das Mikro
hingehalten und dann ,Swedish Pagans‘ gespielt.“Auch Alestorm-Captain Christopher
Bowes kennt „Metal Tigger“. Reinhold: „Der hat sich mal mit Tigger unterhalten, während ich bloß danebensaß.“Dutzende Foto- und VIPPässe hängen um seinen Hals, den Arm zieren Festivalbändchen. Er war schon in Slowenien, London, Paris und Barcelona. Und fast überall in Deutschland. Zu Auslandskonzerten fliegt Tigger als Handgepäck, musste schon – wohl wegen seines verwegenen Aussehens – einen Drogentest über sich ergehen lassen.
Dramatisch wurde es, als fiese Typen „Metal Tigger“entführten: Auf dem „Rock Hard“-Festival kickte einer das Stofftier weg, ein anderer fing es auf. Obwohl sofort Security-Männer nach ihm suchten und Ansagen von der Bühne gemacht wurden, entkamen die Täter zunächst. „Ich war in Tränen aufgelöst“, erinnert sich Sandra Reinhold. „Da habe ich erst gemerkt, wie viel an ihm hängt.“
Glücklicherweise verpfiff ein Zeltnachbar die Entführer, sodass Reinhold „Metal Tigger“nach ein paar Tagen wiederbekam. „Er hatte einen Galgenstrick um den Hals, seine Kutte war zerrissen.“Auch sonst muss „Metal Tigger“einiges ertragen: Regelmäßig wird er mit Shampoo in der Badewanne gewaschen, drei Mal pro Jahr bekommt er eine neue Perücke angenäht, einmal wurde er gehäutet und neu gestopft. Aua. „Wer schön sein will, muss eben leiden“, sagt Ines Winsloe (43).
Auf www.metal-tigger.com posten die „Plüschtier-Mamas“Fotos von den Konzerten, auf denen „Metal Tigger“war. Jeder, der sich mit dem plüschigen Rocker hat ablichten lassen, kann sich sein Erinnerungsfoto herunterladen.