Bei der Elphi gilt jetzt: Hamburg first!
Elbphilharmonie: Neues Vergabe-System für Tickets soll in der kommenden Saison
Wer bisher Tickets für die Elphi wollte, musste entweder ganz schnell sein – oder seeehr viel Geduld haben. Wessen PC oder Zeigefinger nicht flink genug war, um im Onlineshop Karten zu ergattern, musste in langen Schlangen vor den Vorverkaufskassen warten. Das könnte sich aber bald ändern …
Klassikfans harren derzeit auch oft abends an der Elphi-Kasse aus – denn kurz vor den Konzerten gibt es die zurückgegebenen oder nicht abgeholten Karten für das jeweilige Konzert. Zwischen 15 und 45 Tickets sind das nach NDR-Informationen. Auf die hoffen allabendlich zahllose Klassikfans, die teils stundenlang mit Wartenummern im Kassenhäuschen anstehen. Dass die Umstände bei den Hamburgern für Unmut sorgen, ist verständlich. Darum hat sich die Elbphilharmonie ein neues Konzept überlegt. So sollen die Hamburger einen Vorteil bekommen: Der Vorverkauf vor Ort wird früher eröffnet als der Online-Shop. Wer sich also in die Schlange stellt, hat bessere Chancen auf Karten. Wer im Internet Tickets bestellen will, wird sich vorerst nur „bewerben“können. Die Zeit des Bestelleingangs ist dabei egal – so wird der Ansturm auf die Website abgemildert. Aus den Bewerbungen werden dann die Kartenkäufer ausgelost.
Viele Konzerte werden übrigens nicht direkt von der Elbphilharmonie veranstaltet, sondern von Hamburger Konzertveran-
staltern wie „Karsten Jahnke“oder „FKP Scorpio“. Hier lohnt sich die Recherche, denn auf deren eigenen Websites ist der Kartenkauf gegebenenfalls stressfreier. Auch die Konzerte von „ProArte“, zu denen etwa der Auftritt von Tenor Jonas Kaufmann zählt, werden extern organisiert. Tickets für diese Konzertreihe können noch per Mail unter abo@proarte.de oder per Telefon unter Tel. 34 63 53 angefragt werden – der Andrang war aber bereits sehr groß. Am 12. Juni startet dann der Verkauf von 60 000 „ProArte“-Einzelkarten.
Der nächste spannende Termin für Elphi-Freunde ist übrigens der 8. Mai. Da wird offiziell das Programm der kommenden Saison verkündet – und wer sich direkt um ein Abonnement (ein Ticket für drei bis acht Konzerte, zwischen 35 und 550 Euro) bewerben will, kann das ab da bis zum 22. Mai tun. Rund die Hälfte der Karten geht an Abonnenten, die andere Hälfte in den Einzelverkauf, der im Anschluss startet.
Ob diese Maßnahmen wirklich zu weniger Chaos, Frust und Ärger bei den Ticketkäufern führen werden, muss sich zeigen. Es ist zumindest ein vielversprechender Versuch, den Elbphilharmonie-Wahnsinn etwas zu beruhigen. Und wenn jeder Hamburger einmal drin war, entspannt sich die Situation womöglich ohnehin.
Info: www.elbphilharmonie.de und www.mopo.de/elbphilharmonie