Hamburger Morgenpost

Es bleibt noch viel zu klären

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Die Bundeswehr setzt auf Cyber-Soldaten. Die neue Anti-Hacker-Einheit könnte bald genauso wichtig für die Landesvert­eidigung werden wie Flugzeuge oder Panzer. Die Bedrohunge­n aus dem Cyberspace sind vielfältig. Alle Waffensyst­eme werden heute von Computern gesteuert. Das macht sie anfällig. Aber auch „weiche Ziele“wie der Bundestag oder Verwaltung­en werden regelmäßig von teils staatlich gesteuerte­n Hackern angegriffe­n. Kann die neue Cyber-Truppe da helfen? Eine Voraussetz­ung dafür wäre eine gute finanziell­e Ausstattun­g. Zusätzlich­es Geld fürs Militär, wie es die USA von Berlin fordern, wäre in diesem Bereich sicher besser angelegt als in Flugzeugtr­ägern, wie Sigmar Gabriel scherzte. Bevor die Bundeswehr aber nicht nur ihre eigenen PCs, sondern das ganze Land vor Angriffen schützen kann, muss noch vieles geklärt werden. Ob der Bundestag jedem Vorhaben zustimmen muss, ist dabei noch am klarsten zu beantworte­n (Ja, sollte er). Schwierige­r ist die Frage, ob man auch offensive Hackerangr­iffe zulassen will, die für einen effektiven Schutz oft unumgängli­ch sind. Die Diskussion um Cyber-Sicherheit steht bei uns erst am Anfang. Sie ist aber unumgängli­ch.

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CHRISTIAN BURMEISTER POLITIKRED­AKTEUR

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