Hamburger Morgenpost

94-Jähriger stirbt bei Küchenbran­d

Neugraben Der Mann war taub und fast blind. Tragisch: Sämtliche Rauchmelde­r waren abgeklebt

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Trauriger Einsatz für die Feuerwehr am frühen Sonnabend: Ein 94-Jähriger ist in seiner Wohnung am Wümmeweg (Neugraben-Fischbek) gestorben. Der alte Mann war taub und fast blind, soll außerdem oft auf einen Rollstuhl angewiesen gewesen sein. Konnte er seine Küche nicht schnell genug verlassen, als dort das Feuer ausbrach?

Die Mitarbeite­rin eines Pflegedien­stes wollte gestern Morgen gegen 7.40 Uhr zu Reinhold R., doch schon nach dem Öffnen der Haustür bemerkte sie starken Brandgeruc­h. In der völlig verqualmte­n Küche fand sie den leblosen 94-Jährigen und alarmierte die Feuerwehr. Die Retter konnten nur noch seinen Tod feststelle­n.

Ersten Angaben zufolge soll es in der Nacht zu dem Küchenbran­d gekommen sein. Vermutlich hatte sich der Mann etwas zu essen zubereiten wollen. Das Feuer erlosch zwar offenbar von selbst, doch für Reinhold R. kam jede Hilfe zu spät. Er starb vermutlich an einer Rauchvergi­ftung.

Besonders tragisch: Nach MOPO-Informatio­nen sollen sämtliche Rauchmelde­r in seiner Wohnung mit Zeitungspa­pier abgeklebt gewesen sein – sie lösten entspreche­nd keinen Alarm aus.

Reinhold R. hatte seit mehr als 20 Jahren in dem SAGA-Seniorenha­us gelebt. Von Nachbarn wurde er als – stets freundlich­er – Einzelgäng­er beschriebe­n. Mehrmals am Tag kam ein Pflegedien­st zu dem schwer hilfebedür­ftigen Mann.

„Bisher sieht alles nach einem Unfall aus“, so ein Polizeispr­echer zur MOPO am Sonntag. Die Ermittlung­en laufen.

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Bestatter bringen den Leichnam zu ihrem Wagen.
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Die Spuren des Küchenbran­ds an der Hausfassad­e

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