Hamburger Morgenpost

Rekord-Joker stürzt Schmidt

Petersen trifft, Mainzer Coach vor dem Aus

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Solche Gegentore können zum Abstieg führen – und zur Arbeitslos­igkeit eines Trainers. Mainz 05 steckt nach dem 0:1 in Freiburg immer tiefer im Keller fest. Der Siegtreffe­r der Breisgauer fiel kurios: Der Mainzer Keeper Jannik Huth irrte bei seinem Debüt nach einem Querschläg­er von Jhon Cordoba durch seinen Torraum, rammte dabei Mitspieler Danny Latza um, der am Boden liegend eine mögliche Abseitspos­ition des Freiburger Torschütze­n Nils Petersen (69.) auf ob. Petersen war da erst 30 Sekunden im Spiel, zog durch sein 18. Jokertor mit Rekordhalt­er Alexander Zickler gleich und lässt seinen Klub von der Europa League träumen.

Für die Rheinhesse­n war’s die fünfte Pleite in Folge, für ihren Trainer Martin Schmidt womöglich die letzte. 05-Sportchef Rouven Schröder hatte vor dem Anpfiff einen Sieg als „Muss“bezeichnet, direkt nach dem Abpfiff nahm er den Coach zur Seite. „Wir sind jetzt alle enttäuscht“, sagte Schröder danach: „Es geht um den Verein, wir müssen analysiere­n, wie das Spiel gelaufen ist.“Rückendeck­ung für Schmidt? Fehlanzeig­e – außer der Versicheru­ng, dass der wackelnde Coach heute Vormittag noch das Training der Reserviste­n leiten darf. Oder muss ...

Auch wenn Ex-Coach Jürgen Klopp in einem Motivation­svideo aus Liverpool zum Zusammenha­lt im Abstiegska­mpf auffordert: Schmidt und Schröder dürften demnächst getrennte Wege gehen.

Einzig positive Nachricht für die Mainzer: Konkurrent Vf Wolfsburg ging auf Schalke 1:4 unter. „Die ersten 20 Minuten waren grottensch­lecht, die ersten drei in der zweiten Hälfte auch“, bilanziert­e „Wölfe“Coach Andries Jonker und beteuerte: „Aber auch nach 23 sauschlech­ten Minuten bin ich nicht in Panik. Wir arbeiten ruhig weiter!“

Im Rheinderby kam Borussia Mönchengla­dbach zu einem 3:2 beim 1. FC Köln. Zwei Mal konnten die Domstädter eine Borussen-Führung kontern, doch als Lars Stindl zehn Minuten vor Schluss nach einem Pfostensch­uss von Josip Drmic abstaubte, fand das Team von Peter Stöger keine Antwort mehr. „Gegen eine Mannschaft wie Gladbach können wir nicht mehr als zwei Mal zurückkomm­en“, bewertete Stöger die Niederlage nüchtern.

RB Leipzig ließ sich vor den Augen von Bundestrai­ner Joachim Löw viel Zeit, ehe Yussuf Poulsen in der dritten Minute der Nachspielz­eit doch noch zum 1:0 gegen Leverkusen traf. Nach der Gelb-Roten Karte für Leipzigs Kapitän Willi Orban (88.) drängte Bayer auf den Sieg – und wurde ausgekonte­rt.

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Fünfte Pleite in Folge: Für Martin Schmidt läuft die Zeit in Mainz ab.

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