Reisen zum Durchatmen
Jetzt ist wieder Pollenalarm! Man muss nicht zu Hause bleiben: Hier gibt’s Tipps für Allergiker
Kaum steigen die Temperaturen, schon geht für Allergiker der Ärger mit der Pollenallergie wieder los. Pollen machen vielen Menschen zu schaffen – und das hört im Urlaub meist nicht auf. Die Zahl derer, die bei der Reiseplanung Allergien berücksichtigen müssen, ist groß: „Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung leiden unter Allergien“, sagt Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF). Schnelle Erleichterung bietet vor allem pollenfreie Luft. Doch wo findet man die schon im Frühling und Sommer? Hier ein paar Kurztrips zum „Durchatmen“.
Manche Pollenallergiker sind schon sehr früh im Jahr – sobald Erle, Hasel, Ulme oder Weide blühen – reif für die Insel. Und das ist ganz wörtlich zu verstehen: Durch ihre Lage in der See haben Inseln grundsätzlich eine deutlich geringere Pollenbelastung als das Festland.
In Deutschland sind besonders die ost- und die nordfriesischen Inseln, allen voran Sylt, ein beliebtes Reiseziel für Allergiker. Die Insel ist gut vom Festland erreichbar, hat nur wenig Baumbestand und bei dem häufig vorherrschenden Westwind, der frische Meeresluft heranbringt, gibt es wenig bis keinen Pollenf ug.
Dazu kommt die salzhaltige und schadstoffarme Seeluft, die die Atemwege gesund befeuchtet und die Atmung ganzjährig erleichtert. 180 Sonnenstunden und gewöhnlich 2°C mehr als auf dem Festland sorgen zudem überdurchschnittlich oft für Gute-Laune-Wetter zwischen Hörnum und List.
Viele Kurkliniken haben sich auf die Bedürfnisse von Heuschnupfen-, Asthma- und Neurodermitis-Patienten eingestellt.
Die Stiftung ECARF hat heilklimatische Kurorte zertifiziert, in denen Hotels, Restaurants, Bäckereien und andere Dienstleister auf Allergiker eingestellt sind. Dazu gehören unter anderem das Schmallenberger Sauerland mit der Ferienregion Eslohe und Bad Salzuf en, das Ferienland Schwarzwald sowie Bad Hindelang und Oberstdorf im Allgäu. Hier wird zum Beispiel mit speziellen Filtern Staub gesaugt, und in den gastronomischen Betrieben gibt es allergenarme Speisen. Auch auf spezielle Diäten stellt man sich ein.
Wer hier nicht fündig wird, muss sich selber auf die Suche nach einer geeigneten Region machen. Generell eignet sich das Hochgebirge zum Aufatmen, auch für diejenigen, die nicht wissen, welcher der vielen Allergieauslöser ihnen zu schaffen macht. In den Hochalpen eignen sich zum Beispiel Galtür, Obergurgl, Serfaus, Obertauern, St. Moritz, Alta Badia und andere Dolomitenregionen als Pollenf uchtorte.
Die Alpen haben außerdem mit etwa zwei Wochen eine sehr kurze, aber intensive Gräserblüte, sodass ab Juli die Luft auch in Höhen ab 1400 Meter vergleichsweise rein ist.