Greift Trump jetzt auch Nordkorea an?
US-Präsident schickt Flugzeugträger gegen Diktator Kim Jong Un. Neue Kampfansage an Assad
Washington – Der neue USPräsident lässt die Muskeln spielen: Nach dem Raketenangriff in Syrien will Donald Trump nun offenbar auch gegenüber Nordkorea Stärke zeigen: Er hat überraschend den US-Flugzeugträger „Carl Vinson“in die Region beordert. Die Lage könnte sich schon bald dramatisch zuspitzen. Nordkorea droht bereits.
Für Trumps ÜberraschungsSchlag gegen Syriens Machthaber Assad floss aus vielen US-Medien „Lob, wie Champagner auf einer Hochzeit“, schrieb die „Washington Post“. Ein völlig neues Gefühl für den US-Präsidenten. Trump hatte zwar immer wieder erklärt, die USA müssten sich international heraushalten. Gleichzeitig nutzt er nach seinem innenpolitischen Fehlstart aber wohl jede Gelegenheit gerne, sich als tatkräftigen Macher zu zeigen.
Das gilt auch für Nordkorea. Das Land besitzt Atomwaffen und arbeitet schon länger an einem Raketenprogramm. Eines nicht allzu fernen Tages könnte Kim Jong Un die Westküste der USA mit atomaren Interkontinentalraketen bedrohen. Ein Albtraum für jeden USPräsidenten! Mit technischen und diplomatischen Mitteln ließ sich der Diktator bisher nicht von seinem Weg abbringen. Den jüngsten Raketentest hatte es noch vorigen Mittwoch gegeben.
Trump hatte kurz vor dem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der am Sonnabend endete, noch angekündigt, die USA würden das „Problem Nordkorea“notfalls alleine lösen. Nach dem Treffen klang zumindest US-Außenminister Rex Tillerson diplomatisch: Trump und Xi seien sich einig, dass Nordkoreas Nuklearprogramm eine Gefahr darstelle. Man sei sich aber auch einig, das Problem friedlich zu lösen. Washington verlangt von Peking mehr Druck auf Nordkorea. Die Verlegung des US-Flugzeugträgers ist also wohl auch eine Botschaft an den mächtigsten Chinesen.
Nordkorea drohte gestern mit Blick auf Trumps Marsch-Befehl mit einem „schrecklichen Schlag“und verurteilte gleichzeitig den US-Angriff in Syrien scharf. Dieser zeige, dass es richtig sei, dass Nordkorea „seine militärischen Fähigkeiten erweitere“, hieß es.
Während die Spannungen um Nordkorea zunehmen, stehen auch in Syrien die Zeichen weiter auf Konfrontation. Trumps Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, erklärte in einem CNN-Interview, der Rücktritt Assads habe neben dem Kampf gegen den IS für die USA in der Region oberste Priorität: „Wir sehen kein friedliches Syrien mit Assad.“Damit schwenkt Trump auf die Linie seines Vorgängers Obama ein, den er dafür immer kritisiert hatte – und provoziert den Assad-Verbündeten Russland weiter.
„Wir sehen kein friedliches Syrien mit Assad.“US-Botschafterin Nikki Haley