Die Sehnsucht nach dem VL
Möhren, Salat und mehr: So werden Hobby-Gärtner auf kleinen Miet-Parzellen zu Bio-Bauern
Von MARCIA GAUGER
Wer eigenes Gemüse ernten will, der braucht einen Garten, Geduld und ein wenig Erfahrung. In der Stadt alles eher selten vorhanden. Trotzdem erfüllen sich viele den Traum von eigenen Möhren und Salaten. Denn es gibt am Stadtrand etliche kleine Miet-Parzellen zum Gärtnern. Etwa bei den „Ackerhelden“– alles ganz bio und stressfrei!
Anfang Mai geht es bei den „Ackerhelden“in Tangstedt los. Bis dahin werden die Beet-Parzellen (40 Quadratmeter) nahe des Gutes Wulksfelde komplett vorbereitet. Je rund 120 Pflanzen sind dann auf allen Beeten ausgesät. Die Mieter müssen nur noch regelmäßig wässern, jäten und ernten!
Das Angebot der „Ackerhelden“(ackerhelden.de) ist ein All-inclusive-Paket. Ähnlich gibt es das in Bioqualität auch beim „Erlebnisgarten“in Kirchwerder im Osten (siehe Infokasten) und bei „Erntezeit“in Neugraben. Wer zeitlich stark eingebunden ist, kann im „Erlebnisgarten“auch einen Bewässerungs-Service dazubuchen.
Es gibt aber auch kleinere Anbieter, die einfach nur die Grünflächen vermieten, die Hobby-Gärtner müssen selbst säen und Pflanzen.
Alle Anbieter sorgen auch für schnelle Hilfe, wenn die Hobby-Gärtner mal nicht weiterwissen. Teils direkt vor Ort, teils über E-Mail oder eine Hotline. Die
„Ackerhelden“schätzen, dass man in die Pflege des Gärtchens etwa zwei Stunden pro Woche stecken muss. Der Preis fürs eigene Grün liegt dort bei 299 Euro im Jahr. Erde und Saat sind biozertifiziert – keine Chemie weit und breit.
Aber wozu der ganze Aufwand? „Unsere Gesellschaft hat es verlernt, Lebensmittel wertzuschätzen“, sagt Tobias Paulert (41), Mitbegründer des Portals „Ackerhelden“. Genau das wolle man ändern. Laut einer Umfrage haben 86 Prozent der „Ackerhelden“ihr Konsumverhalten verändert.
Wer jetzt also Lust aufs Gärtnern bekommen hat: Noch gibt es Parzellen – die Saison startet ja erst!