Stadt zahlt Wuchermiete für Flüchtlingsunterkunft
MEINE MEINUNG 90 000 Euro jährlich für ein Ackergrundstück
Nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt waren die Angst und der Wunsch nach Sicherheit gleichermaßen groß. Ein Heer von Polizisten mit Maschinenpistolen war die Antwort des Staates. Und eine Armada an massiven Pollern, um Feste und Märkte zu schützen. Eine in Beton gegossene Beruhigungspille, mehr war das aber nicht. Das ist nicht verwerflich. Viele Bürger wollen und wollten sehen, dass ihr Staat sie schützt. Poller sind eine Symbolik dafür. In einer freien Gesellschaft, wie wir sie haben und behalten wollen, gibt es aber immer ein Restrisiko, Opfer von Terroristen zu werden. Mit und ohne Poller. Das Flurstück 270 in den Walddörfern erhitzt die Gemüter. Auf dem Acker am Stadtrand soll eine Unterkunft für 260 Flüchtlinge entstehen. Doch für die Pacht ruft der Grundstücksbesitzer, eine dubiose GbR ohne Namen, einen hohen Preis auf: 90000 Euro sollen pro Jahr bezahlt werden. Intern soll eine Pacht von 12 000 Euro berechnet worden sein, da das Grundstück wegen einer
FRANK WIEDING
f.wieding@mopo.de Hochspannungsleitung nur zur Hälfte genutzt werden kann. SPD-Fraktionschef Andreas Dressel und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) entschieden dennoch: Das Grundstück wird angemietet. Dressel zum NDR: „In einer solchen Phase, in der es darum geht, den inneren Frieden in der Stadt zu erhalten, ist klar, dass Stadtteilgerechtigkeit auch mal ihren Preis haben kann.“