Falscher Chef lockt Frauen in Sex-Falle
Hübsche Kellnerinnen gesucht – in der Sauna.
Von TILL WENDT
Die amerikanische Restaurant-Kette „Hooters“ist bei ihren Gästen nicht nur wegen Bier und Chicken Wings beliebt, sondern vor allem wegen der hübschen und leicht bekleideten Kellnerinnen. Genau diese möchte ein ominöser InternetGangster anscheinend auch kennenlernen – und ist mit gefälschten „Hooters“-Stellenanzeigen auf Frauenjagd! Zwar ist die Filiale des „Breastaurants“auf St. Pauli noch gar nicht eröffnet, dennoch finden sich aktuell unseriöse Stellenausschreibungen auf der Plattform Ebay Kleinanzeigen.
Das Angebot wendet sich an „offene und sympathische Mädels“und klingt vorerst nicht schlecht: 16 Euro Stundenlohn plus Trinkgeld. Interessierte sollen sich mit einem kleinen Text und ein bis zwei Bildern bewerben.
Doch es gibt einen gewaltigen Haken, denn die Stellenausschreibung ist eine Fälschung! Anscheinend sieht hier jemand nur die günstige Möglichkeit, über einen perfiden Trick an Fotos und Handynummern hübscher Mädchen zu kommen.
Die Betreiber des „Hooters St. Pauli“wandten sich an die MOPO und zeigten sich von dem Vorgehen entsetzt: „Schon vor zwei Monaten sind wir zum ersten Mal auf solche gefälschten Stellenanzeigen aufmerksam geworden. Natürlich haben wir uns an Ebay gewandt und darum gebeten, das zu korrigieren, aber dort hieß es nur, dass man für die Anzeigen inhaltlich keine Verantwortung übernehmen könne“, so Thomas Strutzki zur MOPO.
Beim echten „Hooters“Team befand man sich gerade in den Vorbereitungen für die Eröffnung der St. PauliFiliale im Spätsommer – die Anzeigen machten zu diesem Zeitpunkt also noch gar keinen Sinn.
Eine junge Frau, die sich auf eine der Anzeigen beworben hatte, meldete sich schließlich bei Strutzki. Das Verhalten des Betrügers hatte sie stutzig werden lassen: Bereits nach wenigen ausgetauschten Text-Nachrichten lud der Möchtegern-Gastronom die Bewerberin zum Bewerbungsgespräch ein – in eine Therme! Die Idee, ein Vorstellungsgespräch in der Sauna zu veranstalten, ließ dann endgültig alle Alarmglocken schrillen.
„Wir haben dann gemeinsam beschlossen, die ganze Sache zur Anzeige zu bringen. Es geht ja auch darum, junge Mädchen vor solchen Betrügern zu schützen,“erklärten die echten Betreiber gegenüber der MOPO. Trotz aufreizender Bekleidung sollen die jungen Frauen in einem geschützten und seriösen Umfeld arbeiten. Die Polizei ermittelt nun wegen Betruges gegen den Frauenjäger.