Anklage will Freispruch
Fall Niklas Es sei nicht zweifelsfrei sicher, dass der 21-Jährige wirklich am Tatort war
Bonn – Paukenschlag im Prozess um den Tod des verprügelten Schülers Niklas: Die Staatsanwaltschaft hat im Kernvorwurf einen Freispruch gefordert.
Es sei nicht zweifelsfrei sicher, dass der 21 Jahre alte Angeklagte Niklas in der Tatnacht geschlagen und getreten habe, sagte Staatsanwalt Florian Geßler. „Das hat die Beweisaufnahme für mich in der letzten Überzeugung nicht ergeben.“Auch wenn man alles versucht habe, die Tat aufzuklären: Es komme auch ein anderer Mann als Täter in Betracht. Der 17 Jahre alte Niklas, der zuletzt in Bad Breisig in Rheinland-Pfalz wohnte, war im Mai 2016 im Bonner Stadtteil Bad Godesberg auf offener Straße mit einem Schlag gegen die Schläfe niedergestreckt worden. Anschließend wurde ihm gegen den Kopf getreten. Er starb wenige Tage später im Krankenhaus. Der Fall hatte bundesweit für Bestürzung gesorgt.
Die Ermittlungen gestalteten sich aber schwierig. Lediglich ein Freund von Niklas will den Angeklagten eindeutig als Täter wiedererkannt haben. Nach der Beweisaufnahme sei nicht mehr auszuschließen, dass Kerzen, Bilder und ein Holzkreuz erinnern am Tatort an den verstorbenen Niklas. dieser entscheidende Zeuge sich getäuscht habe, sagte der Staatsanwalt. Es gebe eine sehr große Ähnlichkeit zwischen dem Angeklagten und einem anderen Mann, bei dem man davon ausgehen müsse, dass er ebenfalls am Tatort war.
Dieser andere Mann ist für das Gericht kein Unbekannter. Er saß in dem Prozess zeitweise im Zeugenstand, verweigerte aber die Aussage. Dieser Auftritt vor Gericht habe ihn selbst allerdings ein „bisschen aus der Bahn geworfen“, sagte Staatsanwalt Geßler. Die Ähnlichkeit sei offenkundig gewesen. Der Staatsanwalt sagte, vor allem für die Mutter von Niklas, die als Nebenklägerin auftritt, tue es ihm persönlich sehr leid. „Ich kann mir vorstellen, wie wichtig das wäre, dass sie weiß, wer ihren Sohn getötet hat.“Das Urteil wird nächsten Mittwoch erwartet. Los Angeles – Popstar Elton John (70) ist an einer „gefährlichen und ungewöhnlichen“bakteriellen Infektion erkrankt. Geplante Konzerte in Kalifornien und Las Vegas sagte der britische Sänger deshalb ab. Nach einer Tour durch Südamerika war John nach Angaben seiner Sprecherin auf dem Rückflug von Chile nach England schwer erkrankt.