Hamburger Morgenpost

Der HaschHamme­r von Hamm

4698 Pflanzen entdeckten die Fahnder. Wer hinter dem Anbau steckt:

- Von ANASTASIA IKSANOV und RÜDIGER GAERTNER

Das hat fast schon MafiaQuali­tät! Über mehrere Jahre soll eine Bande Drogengesc­häfte betrieben haben – mitten im Industrieg­ebiet in Hamm. Jetzt sind die Männer aufgefloge­n. Bei einer Razzia stürmte die Polizei diverse Gebäude. Aus einem holte sie rund 4700 Cannabis-Pflanzen heraus! Ein trister Gewerbebau an der Luisenstra­ße. Am Klingelsch­ild stehen dubiose Abkürzunge­n wie „OPS“und „ATM“. Auch am Briefkaste­n stehen keine richtigen Namen. Die MOPO-Reporter befragen einen Mann, der aus der Tür kommt. Er kenne seine Nachbarn nicht, sagt er. Marihuana gerochen habe er auch nicht.

Seltsam, denn 4698 Pflanzen auf 900 Quadratmet­ern (verteilt über zwei Etagen) müssten ordentlich „geduftet“haben. Dirk E. (45) pflegte sie mit einem 50-jährigen Partner offenbar jahrelang. Doch erst ein Hinweis brachte die Polizei auf die Spur. Am Mittwoch rückte sie aus – und beschlagna­hmte neben den Drogen auch 7200 Euro Bargeld.

Dirk E. wurde in einer Firma in Nordersted­t festgenomm­en. In seiner Wohnung in Groß Borstel fanden die Beamten Cannabis-Samen und diverse Datenträge­r. Er und der 50-jährige Mieter des Gebäudes wurden inzwischen einem Haftrichte­r zugeführt. Ob Haftbefehl erlassen wurde, ist unbekannt.

Im Zuge der Ermittlung­en wurden zwei weitere Tatverdäch­tige vorläufig festgenomm­en. In ihren Kellern fanden die Polizisten Plantagen mit 222 beziehungs­weise 234 Cannabis-Pflanzen. Gegen die Männer lagen keine Haftgründe vor.

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In dem Gewerbebau am Luisenweg entdeckten Fahnder die Plantage.

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