Nur Arbeit, keine Freizeit!
Das geht auf lange Sicht nicht gut. Wie man eine Work-Life-Balance findet: Experten geben hier sieben Tipps
Das Gefühl kennen viele: Man schuftet und schuftet und ein Leben nach der Arbeit gibt es nicht mehr. Zuviel Arbeit verhindert oft ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Job und Freizeit, die Work-LifeBalance, wie Experten sie nennen, gerät durcheinander. Was man für ein ausgewogenes Verhältnis von Job und Freizeit tun kann, Experten gebenTipps: Mehr Arbeit delegieren: Bloß niemanden belasten oder den Eindruck erwecken, dass Pensum nicht zu schaffen: Es gibt viele Gründe, weshalb manche versuchen, alles selbst auf die Reihe zu bekommen. Doch es ist wichtig, auch mal etwas abzugeben, sonst erreicht man keine nachhaltige WorkLife-Balance. „Übertragen Sie Aufgaben, bei denen es nicht wichtig ist, dass Sie sich höchstpersönlich darum kümmern, auch mal an andere“, sagt Cordula Nussbaum, Expertin für Zeitmanagement.
To-Do-Liste variabel gestalten: Neben dem täglichen Pflichtpensum gibt es auf der To-Do-Liste immer noch eine Menge Aufgaben mit rotem Ausrufezeichen, die für ein ständig schlechtes Gewissen sorgen. Nussbaum rät, sich von diesem ewigen „Ich muss“-Druck zu befreien. Ihr Tipp: Eine reisende Todo-Sammlung. „Notieren Sie sich Ihre weiterreichenden Ideen und Aufgaben in einer Kladde, einem Word-Dokument oder einer App unabhängig vom täglichen Pflichtkalender.“Daraus können Berufstätige sich dann bei Gelegenheit herausgepicken, wofür gerade Zeit ist. Work-Life-Balance: Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren: „Bei einem Fulltime-Job halten Mitarbeiter
Freizeitaktivitäten unter der Woche am besten so unkompliziert wie möglich“, sagt Stella Cornelius-Koch, Expertin zum Thema Stressbewältigung. „Wenn man sich nach Feierabend noch für eine lange Fahrt zum Fitnessstudio aufraffen muss, ist die Motivation meistens gering.“Ideal ist es, Bewegung direkt mit der Arbeit zu verbinden, etwa den Arbeitsweg mit dem
„Überlgen Sie sich mal ein paar Dinge, auf die Sie wirklich Lust haben“ Cordula Nussbaum, Expertin
Rennrad zurückzulegen oder zum Beispiel zu joggen.
Zeit für sich selbst nehmen: Erst der Job, dann die Familie, der Haushalt, der Einkauf... Was häufig fehlt ist: Zeit für sich selbst. Warum sich nicht einmal bewusst zum Date mit sich selbst verabreden? „Überlegen Sie sich Dinge, auf die Sie wirklich Lust haben“, rät Nussbaum. Das können ganz unterschiedliche Aktivitäten sein: ein Abend in der warmen Badewanne oderYoga in der freien Natur oder auch für ein paar Minuten im Büro. „Wichtig ist, den Termin konsequent wahrzunehmen.“
Auszeit von Handy und E-Mail: Mitarbeiter und Chefs sollten gleichermaßen darauf achten, dass es Zeiten gibt, in denen sie per E-Mail oder Handy nicht zu erreichen sind. Auch wenn es keine langen Zeitspannen sind – wichtig ist, das Signal zu senden: Ich bin nicht erreichbar.
Mittagspause draußen verbringen: Wer ständig am Rande der Überlastung arbeitet, sollte im Laufe eines Arbeitstags regelmäßig Pause machen und dafür auch das Büro zu verlassen.
Balance-Rad malen, Prioritäten prüfen: Anja Hume, Karriereberaterin rät, ein Life-Balance-Rad zu erstellen. Dafür einen großen Kreis malen und diesen mit dem Stift in achtTortenstücke unterteilen. Jedes Tortenstück steht für einen Lebensbereich: Beruf, Familie, Partnerschaft, Freunde, Freizeit, persönliche Entwicklung, Spiritualität, Körper. „Malen Sie aus, wie zufrieden Sie mit jedem Tortenstück sind“, erklärt sie. „Das Life-BalanceRad zeigt ihnen, ob Ihr Leben momentan mit Ihren Bedürfnissen übereinstimmt.“