Mit dem Car-Pass gegen Tachobetrug
Eine neue Datenbank soll die Kilometerstände von Autos erfassen
Dresden – Es dauert nur eine Minute und schon blinkt am Display ein neuer Kilometerstand auf. Betrüger ergaunern sich so höhere Preise beim Verkauf von Gebrauchtwagen, der Schaden geht laut ADAC in die Milliarden. Um die TachoTrickser zu stoppen, macht sich Niedersachsen für einen Car-Pass stark. Damit würde die Geschichte eines Fahrzeugs samt Kilometerständen in einer Datenbank erfasst. Mit einfachen Tricks können Betrüger den Tachostand ändern. Ihnen auf die Schliche zu kommen, ist schwer und Angst vor harten Strafen müssen sie auch nicht haben.
„Laut Schätzungen sind bei einem Drittel der Gebrauchtwagen in Deutschland die Tachometer manipuliert“, beklagt Niedersachsens Verbraucherschutzminister Christian Meyer. Damit will das Land Schluss machen. Per Car-Pass – einer Art Wie viele Kilometer hat der neu gekaufte Gebrauchte tatsächlich schon hinter sich? Betrüger können mit einfachen Handgriffen den Tachostand manipulieren. Akte, die die Geschichte eines Fahrzeugs in einer Datenbank dokumentiert. Der aktuelle Kilometerstand soll dort bei jeder Hauptuntersuchung und Reparaturen fortgeschrieben werden.
In der Datenbank müssten alle neuen Autos verbindlich angemeldet werden. In Belgien etwa dürfen Gebrauchtwagen nur noch mit Car-Pass verkauft werden. Auf der Konferenz der Verbraucherschutzminister in Dresden fand Niedersachsen Zuspruch. Die Minister forderten den Bund auf, den Car-Pass oder chipbasierte Schutzvorkehrungen in Fahrzeugen einzuführen. Daneben sollten auch Auto-Hersteller verpflichtet werden, Fahrzeuge besser gegen Manipulation zu wappnen. Meyer: „Außerdem brauchen wir eine konsequente strafrechtliche Verfolgung der Übeltäter – bis hin zu Freiheitsstrafen von drei Jahren.“