St. Paulis wilder Tanz in den Mai
13 Punkte im April – und die Konkurrenz lässt Federn Rettung naht. Sobiech: „Wichtigste Woche der Saison“
Sie hatten mit dem 3:0 gegen Heidenheim am Freitagabend die Grundlage geschaffen, in den folgenden Tagen machten die Ergebnisse der Konkurrenz das Wochenende perfekt: Mit dem letzten Schritt einer wilden vierwöchigen Performance tanzte der FC St. Pauli in den Mai und hat das rettende Ufer vor Augen.
Dabei begann der April mit einem tristen SchenkelSchubsen beim 0:0 gegen Sandhausen. „Aber wir haben immer gesagt, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, der richtige ist“, unterstreicht Lasse Sobiech, seines Zeichens Fleisch gewordener Catenaccio einer stahlbe-tongleichen Kiezklub-Defensive. „Acht Gegentore in der Rückrunde – das ist natürlich ein super Wert“, sagte Sobiech.
Der beste in 2017 gar, was das Unterhaus angeht. Und der 26-Jährige kennt natürlich auch die Gründe: „Es kommt sehr viel darauf an, dass die Offensivspieler mit nach hinten arbeiten. Das haben alle verinnerlicht.“Wobei besagte Offensivspieler dann auch noch dafür zuständig waren, in den vier Partien nach Sandhausen die volle Punktzahl auf den Kiez zu schießen: 2:0 in Nürnberg, 1:0 gegen Würzburg, 3:1 in Düsseldorf und jetzt das 3:0 gegen Heidenheim! „Gott sei Dank haben wir uns ein bisschen Luft verschafft“, bemerkte Sobiech und gestand, beim Fußball schauen am Wochenende Spaß gehabt zu haben. „Am meisten haben mich die Spiele am Sonntag gefreut, weil die ganz gut für uns waren.“
Nämlich in Form der Niederlagen von 1860 (gegen Braunschweig), Würzburg (in Aue) und Düsseldorf (in Hannover). Für fünf Punkte Abstand auf den Relegationsplatz am 32. Spieltag hätte man rund ums Millerntor zur Winterpause vermutlich hohe Geldbeträge gezahlt, gesättigt sind die Protagonisten nach bislang herausragender Rückrunde (27 Zähler) jedoch immer noch nicht.
„Wir sind trotz allem nicht gerettet“, mahnte Sobiech an. „Natürlich sind die Chancen gut, aber in dieser Liga kann alles passieren.“Um ganz sicher zu gehen, peilt er einen Dreier am Freitag in Lautern an. „Wir haben uns gesagt: Das ist die wichtigste Woche der Saison, denn jetzt können wir den Klassenerhalt klarmachen.“