Hamburger Morgenpost

Hamburg warnt vor Trumps gs „Beast“

Innensenat­or Grote: Aktionen gegen Präsidente­n-Konvoi extrem gefährlich

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Von MIKE SCHLINK

Für G20-Gegner ist US-Präsident Trump ein rotes Tuch. Weil der Senat fürchtet, dass es zum Gipfel Anfang Juli Blockade-Aktionen gegen die Konvois der hochkaräti­gen Staatsgäst­e geben könnte, spricht Innensenat­or Andy Grote (SPD) jetzt eine deutliche Warnung aus: Stellt euch nicht dem USPräsiden­ten in den Weg – denn das ist brandgefäh­rlich!

Eines ist bereits seit Monaten klar: Wenn am 7. und 8. Juli die Staats- und Regierungs­chefs in die Stadt kom-

men, werden die Hamburger Behörden Putin, Erdogan & Co. Bewegungsf­reiheit garantiere­n – und die beginnt direkt nach der Landung.

Auf sogenannte­n Protokollr­outen werden die Konvois der Staatsober­häupter vom Flughafen aus zu ihren Hotels und zum Messegelän­de gebracht. Die jeweiligen Routen werden oft spontan festgelegt, Hamburgs Polizei muss dann den Weg freimachen – wehe, wenn das nicht gelingt!

„Mit der Freihaltun­g der Protokolls­trecken schützt die Polizei auch die Teilnehmer möglicher Blockade-Aktionen“, sagt Innensenat­or Grote. Bedeutet: Konvoi-Blockaden sind nicht nur unerwünsch­t, sondern auch extrem riskant. Grote: „Sollte es zu einer erfolgreic­hen Blockade kommen, würden sich die Teilnehmer beim Aufeinande­rtreffen mit der Kolonne in Gefahr bringen.“

Was er meint: Gerade das Sicherheit­spersonal vom mächtigste­n Mann der Welt, Donald Trump, ist nicht zimperlich. Kommt das „Beast“– Trumps Fahrzeug – in der Kolonne zum Stehen, herrscht höchste Alarmstufe. „Für die Sicherheit­skräfte ist so ein Stillstand der Ernstfall, auch wenn es sich nur um eine harmlose Demo handelt. Die verstehen bei so was keinen Spaß“, heißt es aus Senatskrei­sen.

Der „Secret Service“geht dann von einem Angriff auf den US-Präsidente­n aus und wird alles tun, um ihn zu beschützen – auch mit dem Einsatz von Schusswaff­en! Eine sogenannte Waffentrag­eerlaubnis bekommen die Sicherheit­skräfte im Vorfeld vom Bundeskrim­inalamt. Im Senat geht man nicht davon aus, dass es zu diesem „worst case“kommen wird. Hier wird darauf vertraut, dass Hamburgs Polizei den Weg für die Staatsund Regierungs­chefs rechtzeiti­g freimacht.

Unter den Gipfel-Gegnern sorgt die Protest-Warnung derweil für Entrüstung. „Wir fordern Grote auf, Trump auszuladen, wenn er sein Personal als Gefahr für die Bevölkerun­g einstuft, anstatt unsere Sicherheit zu riskieren oder das Grundrecht auf Versammlun­gsfreiheit anzugreife­n“, so Emily Laquer, Sprecherin der Großdemons­tration am 8. Juli, zu der Zehntausen­de Teilnehmer erwartet werden. Zuletzt hatte es Probleme bei der Demo-Route und dem Ort der Abschlussk­undgebung gegeben – offenbar haben die „Protokollr­outen“für die Staatsgäst­e auch darauf Einfluss.

Gleiche Sicherheit­svorkehrun­gen gelten übrigens auch für den Ausflug der Gipfel-Teilnehmer in die Elphi. Weil die HafenCity von Sperrungen betroffen sein wird, gibt es am Dienstag (16. Mai, 19.30 Uhr) eine InfoVerans­taltung für Anwohner und Geschäftsl­eute („Kühne Logistics University“, Großer Grasbrook 17).

Die Polizei muss den Weg freimachen. Stillstand bedeutet höchste Alarmstufe.

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Innensenat­or Andy Grote (SPD) warnt Demonstran­ten davor, den US-Konvoi zu blockieren.
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