Darum wird Taxifahren teurer
Ab 1. Juni gelten neue Preise: „Wir müssen zusehen, dass der Job attraktiv bleibt“
Die Preise für Fahrten mit dem Taxi werden in Hamburg ab 1. Juni erheblich erhöht – im Schnitt um 6,71 Prozent, in den neu eingeführten Hauptverkehrszeiten sogar um 12,23 Prozent (MOPO berichtete). Der Senat wird die neuen Tarife heute beschließen.
Zweieinhalb Jahre ist es her, dass die Tarife in Hamburg das letzte Mal angehoben wurden. Nun haben Senat und Taxiverbände wieder verhandelt. Das Ergebnis: Die Hamburger müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Die Wirtschaftsbehörde betont allerdings, dass Hamburg im Vergleich zu anderen Städten immer noch sehr moderate Preise habe. Das liege vor allem an der Karenzminute, die es nur in Hamburg und in Berlin gibt. In anderen Städten fallen für zehn bis zwölf Sekunden Wartezeit immer zehn Cent an.
„Mit den neuen Preisen sichern wir verlässliche Einkommen und nachhaltige Innovation im Gewerbe“, so Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Die CDU hingegen zweifelt an der wirtschaftlichen Notwendigkeit der Erhöhung und fordert eine Preisbremse.
Derzeit gibt es in Hamburg knapp 3100 Taxen. Im Schnitt verdient ein Fahrer, der tagsüber unterwegs ist, monatlich 1500 Euro netto, Nachtfahrer 3000 Euro. „Seit der letzten Erhöhung sind die Lebenshaltungskosten, die Betriebskosten und der Mindestlohn auf 8,84 Euro gestiegen“, so Christian Brüggemann, Vorstand der Taxen-Union-Hamburg Hansa. „Das müssen wir den Fahrern auch mindestens bezahlen können, damit der Job als Taxifahrer attraktiv bleibt.“Erstmals wird es unterschiedliche Tarife für Haupt- und Nebenverkehrszeiten geben. Die Grundgebühr in Höhe von 3,20 Euro klettert während der Rushhour von 7 bis 10 Uhr und 16 bis 18 Uhr auf 4,20 Euro. In der übrigen Zeit beträgt sie 3,50 Euro. Die Kilometerpreise erhöhen sich in der Hauptverkehrszeit um 15 bis 20 Cent, in der restlichen Zeit um 5 bis 10 Cent. Außerdem wird bei einer Strecke von bis zu zwölf Kilometern ein Festpreis von 30 Euro angeboten.