Scholz’ Frau den Job weg?
Karin Prien (CDU) will Bildungsministerin werden – das ist bislang Britta Ernst (SPD)
Jetzt hat sie mal Grund zum Jubeln. Jahrelang musste sich Karin Prien (CDU) als Oppositionsmitglied die Politik von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) gefallen lassen – das ist jetzt vorbei. Nach dem CDU-Wahlsieg in Schleswig-Holstein wird Prien Hamburg wohl den Rücken kehren, um dort Bildungsministerin zu werden. Damit „rächt“sie sich auch an Scholz. Denn: Seine Frau hat diesen Job bislang inne.
Seit 2014 leitet Britta Ernst (SPD) das schleswig-holsteinische Bildungsministerium und hat – genau wie Prien – eine Hamburger Vergangenheit. Von 1997 bis 2011 saß Ernst in der Bürgerschaft und hatte gegen Ende dieser Zeit den damaligen CDUSenat bei Bildungsthemen immer wieder unter Beschuss genommen – so wie es Prien zuletzt mit dem Scholz-Senat getan hat.
Interessant: In Hamburg hatte sich Karin Prien stets als Verfechterin des achtjährigen Gymnasiums (G8) präsentiert, in Schleswig-Holstein setzt sie sich für G9 ein.
Trotz dieser 180-Grad-Wende winkt ihr jetzt der Posten der Bildungsministerin, vorausgesetzt die Koalitionspartner spielen mit. Derzeit läuft alles auf eine sogenannte Jamaika-Koalition hinaus – bestehend aus CDU, Grünen und FDP. Prien selbst tritt auf die Bremse: „Wir befinden uns noch in einem ganz frühen Stadium, wo wir noch nicht einmal Sondierungsgespräche geführt haben“, sagt sie zur MOPO. Sie sagt aber auch: „Neben Infrastruktur und Sicherheit ist Bildung zentrale Thema der CDU im Wahlkampf gewesen.“Das klingt nicht so, als würde die CDU diesen Posten einem Koalitionspartner überlassen.
Unabhängig davon bliebe für die SPD nur noch der Gang in die Opposition. Britta Ernst wäre ihren Job damit definitiv los.
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