Der Kühne-Wahnsinn
HSV-Lizenz war in Gefahr. Gönner hilft wieder mit Millionen. Was das für den Verein bedeutet.
Manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen: Klaus-Michael Kühne (Foto) hat dem HSV – bitte verzeihen Sie den Ausdruck – wieder mal den Arsch gerettet. Vermutlich hätte man im Sommer im Volkspark den Stecker ziehen müssen. Doch der Investor und EdelFan hat „seinem“Verein mit einer weiteren MillionenSpritze die Lizenz gesichert.
Im ersten Versuch war der Vorstand mit Heribert Bruchhagen und Frank Wettstein gescheitert, die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte dem Liga-Dino die Spielgenehmigung nur unter Auflagen erteilt. Gestern gab der HSV auf seiner Internetseite bekannt, dass die Vorgaben sowohl für die Erste als auch für die Zweite Liga erfüllt worden seien.
Warum? Weil Kühne wiederholt Löcher stopft, in denen der Verein zu versinken drohte. Nachdem der Aufsichtsrat in Alarmstimmung versetzt wurde und kurzerhand eine erneute Kapitalerhöhung beschloss, erklärte sich der 79-Jährige bereit, zum 28. April weitere 312 500 Aktien zu übernehmen. Damit hält Kühne nun 17 statt bisher elf Prozent der Anteile an der HSV Fußball AG. Also hat der Hamburger Milliardär mit der Raute im Herzen erneut knapp 18 Millionen Euro in den Klub gepumpt.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass nach weiteren Investoren zumindest im großen Stil nicht mehr gesucht werden muss. Denn laut Satzung dürfen insgesamt nur 24,9 Prozent der Anteile vergeben werden – 20 Prozent sind es schon.
„Wir haben die notwendigen Maßnahmen getroffen, um sowohl für die Bundesliga als auch für die Zweite Liga die erforderliche Spielgenehmigung zu erhalten“, erklärte Wettstein und fügte hinzu: „Trotz der schwierigen sportlichen Situation konnte und kann der HSV auf verlässliche Investoren zurückgreifen.“Nun ja, es ist einer.