Hamburger Frauenmarsch um die Alster
Bis zu 3000 Teilnehmerinnen wurden erwartet, erschienen sind lediglich um die 200. Nach dem Vorbild aus den USA wurde gestern beim „1. Hamburger Frauenmarsch“am Rathausmarkt und rund um die Binnenalster demonstriert. „In Zeiten von auf ommendem Rechtspopulismus, religiösem Fanatismus und Frauen- und Fremdenfeindlichkeit wollen wir ein Zeichen setzen“, so die Veranstalterinnen. Aufgerufen hatten mehr als 20 Vereine, Verbände und Interessengruppen – vom Landesfrauenrat Hamburg und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband über Terre des Femmes und den Interkulturellen Familienverbund bis hin zu HamburgAsyl.
Die geringe Teilnehmerzahl könnte auf den Ärger im Vorfeld zurückzuführen sein. Die Veranstalterinnen hatten sich auf ihrer Webseite negativ zur Verschleierung geäußert, viele muslimische Organisationen distanzierten sich. Protest direkt am künftigen Ort des Geschehens: G20-Gegner haben gestern auf dem Karolinenplatz gegenüber den Messehallen ein provisorisches Camp mit etwa 20 Zelten errichtet. Das Motto „Yes, we camp“war auf Plakaten zu lesen. Hintergrund ist der Streit um die Zelt-Fläche für Gipfelgegner und den Ort der Abschlusskundgebung der geplanten Großdemo gegen das Treffen der Staats- und Regierungschefs am 7. und 8. Juli.
G20-Gegner wollen für etwa 10 000 Menschen vom 30. Juni bis 9. Juli ein „Antikapitalistisches Camp“im Stadtpark einrichten. „Es kommen sehr viele Besucher aus anderen Bundesländern. Die Hotels sind zum Gipfel alle ausgebucht. Die Besucher brauchen aber einen Rückzugsort“, sagt Christian Blank von der Initiative „Camp Volkspark“. Innensenator Andy Grote (SPD) hatte sich zuletzt jedoch ablehnend geäußert. „Mit der Begründung, man würde zu viel Müll hinterlassen. Das ist keine Begründung – für die Rolling Stones wird der Park ja auch freigegeben“, so Blank.