Hamburger Morgenpost

Die nächste Klatsche für Schulz!

Hannelore Kraft geschlagen – CDU gewinnt.

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Düsseldorf – Machtwechs­el am Rhein! Die SPD hat in ihrer bisherigen „Herzkammer“Nordrhein-Westfalen eine bittere Niederlage einstecken müssen. Die Sozialdemo­kraten stehen unter Schock. SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz sprach von einem „Leberhaken“. Sein „Schulz-Zug“Richtung Kanzleramt braucht fünf Monate vor der Bundestags­wahl einen Neustart. Neuer starker Mann im größten Bundesland mit 14 Millionen Wählern ist Armin Laschet (CDU).

Chancenlos, Kraft-los, Amt los! Hannelore Kraft war den Tränen nahe, als sie wenige Minuten nach der ersten Hochrechnu­ng vor die Kameras trat und ihren Rücktritt von allen Posten erklärte: „Mein Dank geht an die Partei, die gekämpft hat und viel unterwegs war. Es hat nicht gereicht. Wir haben das Vertrauen der Wähler nicht mehr gewinnen können. Ich übernehme die Verantwort­ung dafür.“Im Jahr 2012 hatte die NRW-SPD noch 39,1 geholt. Bei der ARD-Hochrechnu­ng um 22.27 Uhr lag sie bei 31,5 Prozent. Ein Absturz um 7,6 Prozent. Katerstimm­ung bei den Genossen.

Ganz anders war die Gemütslage bei der CDU. „Das ist ein guter Tag für NRW“, jubelte Laschet. Seine CDU erreichte 33,0 Prozent, ein Plus von 6,7 Prozent. Und so war nach den ersten Hochrechnu­ngen für Laschet fast nur noch eine Frage wichtig: Kann er in Düsseldorf künftig mit der FDP regieren, oder muss er sich einen weiteren beziehnung­sweise anderen Partner suchen? Die Liberalen unter ihrem Spitzenkan­didaten Christian Lindner lagen bei 12,6 Prozent – mehr Wähler konnten die Liberalen in NRW noch nie überzeugen.

Ob es zu einer schwarzgel­ben Regierung kommt, hing vor allem vom Einzug der Linken ab. In den Prognosen lag die Partei mit Spitzenkan­didatin Özlem Demirel noch genau bei 5,0 Prozent. Im Laufe des Abends rutschte sie aber unter die entscheide­nde Hürde (4,9 Prozent). Damit dürfte es für SchwarzGel­b reichen.

Besonders bitter war der Wahlabend für die ebenfalls abgewählte­n Grünen. Sie halbierten sich fast auf 6,3 Prozent. Auch Spitzenkan­didatin Sylvia Löhrmann trat von allen Ämtern zurück: „Wir brauchen Erneuerung.“

Die AfD schaffte mit 7,3 Prozent den Sprung in den Landtag. Das ist der Partei bereits das 13. Mal in Folge gelungen. Die Piraten scheiterte­n mit nur 0,9 Prozent am Wiedereinz­ug.

„Wir haben das Vertrauen der Wähler nicht mehr gewinnen können. Ich übernehme die Verantwort­ung dafür.“Hannelore Kraft (SPD) in ihrer Rücktritts­erklärung

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