Der HSV brennt auf den Showdown
Trainer Gisdol versichert nach Last-Minute-Punkt auf Schalke: „Werden Aufholjagd krönen!“Fans planen Spalier
Am Morgen nach der emotionalen Achterbahnfahrt fiel es Markus Gisdol zunächst schwer, den Fokus schon auf das Saisonfinale zu richten. Der Trainer war mit den Gedanken noch auf Schalke: „Die Gefühle schlagen Purzelbäume“, sagte er, versicherte dann aber auch: Der HSV brennt auf den Showdown!
Die Ausgangslage ist klar, es muss nicht mehr gerechnet oder auf Schützenhilfe anderer gehofft werden: Mit einem Sieg am Sonnabend im Volkspark gegen den VfL Wolfsburg ist der Liga-Dino gerettet. Bei einem Remis oder einer Niederlage geht’s zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren in die Relegation. Doch diese Option gibt es für Gisdol nicht.
Die Vorstellung („Richtig gut und stabil“) sowie der Punktgewinn in Gelsenkirchen dank des Last-MinuteTreffers von Pierre-Michel Lasogga („Nur der Zeitpunkt des Tores war glücklich“) hätten die Fesseln gelöst, so der Coach. Nach den jüngsten Rückschlägen seien die Köpfe wieder frei. „Es ist nicht in Worte zu fassen, was da passiert ist. Dafür lieben wir ja diesen Sport. Wir sind unglaublich aufgewühlt – aber auf eine positive Art und Weise“, berichtete Gisdol. „Ich bin jetzt da- für da, das einzuordnen und in die richtigen Bahnen zu lenken.“
Für seine Mannschaft, die zum fünften Mal in Folge ohne Sieg geblieben war, hatte er nur positive Worte übrig. „Es ist eine große Stärke dieses Teams, sich gegen Widerstände zu stemmen und schwere Situationen zu meistern“, stellte Gisdol fest und ließ keinen Zweifel aufkommen: „Wir haben uns eine tolle Möglichkeit geschaffen. Jetzt werden wir klar und fokussiert den Weg zu Ende gehen. Und die Aufholjagd krönen!“
Ein gewaltiger Kraftakt war nötig, um sich die Chan-
ce zur Rettung zu erkämpfen. Nach zehn Spielen hatte der HSV erst zwei Punkte auf dem Konto, der Abstieg schien besiegelt. Doch jetzt hat der Liga-Dino sein Finale gegen Wolfsburg, „das man als Film-Regisseur nicht besser hätte inszenieren können“, wie es Sportchef Jens Todt ausdrückte, der alle auf das Duell einschwor: „Wir werden jetzt noch enger zusammenrücken. Gemeinsam mit unseren Fans schaffen wir das!“
Die Anhänger sind schon jetzt heiß. Eine große Choreographie ist in Planung, die Gruppierung „HSV Inside“rief zudem bei Facebook dazu auf, am Sonnabend um 14 Uhr wie schon 2015 vor dem letzten Saisonspiel gegen Schalke (2:0) an der Sylvesterallee ein Spalier zu bilden, wenn der Mannschaftsbus am Stadion vorfährt: „Lasst uns die Mannschaft laut empfangen und seid danach im Stadion so laut wie noch nie!“, heißt es.